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Vokale werden nicht geschrieben

Gast , 10.06.2013 21:06
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Gast

Liebe Kolleg_innen,

zunächst möchte ich kurz die Voraussetzungen schildern. Ich bin Grundschullehrer in einer Klasse. Ich habe eine Schülerin (1. Klasse) mit türkischem Migrationshintergrund, die in Deutschland geboren wurde. Sie spricht deutlich und gut Deutsch. In der Familie werden beiden Sprachen gesprochen. Die Eltern sind kooperativ und fördern ihr Kind in Lerndefiziten.

Ich arbeite im Deutschunterricht nach der analytisch-synthetischen Methode (sowohl mit Fibel und Lesen durch Schreiben). Dazu wird eine Anlauttabelle nach Reichen verwendet. (Lehrwerk: Löwenzahn und Pusteblume)

Die Schülerin vergisst beim Lautieren und Verschriften von Wörtern immer die Vokale. In der heutigen Förderstunde konnte sie die Konsonanten sprechen und hören, legte aber andere Buchstaben: zB statt Dino = Diou oder Dito. Vokale kann sie nicht in das Wort an der richtigen Stelle einsetzen. Des Weiteren wird aus i ein e, aus o ein u (nicht wirklich ungewöhnlich), aber auch aus a wird o. Manchmal habe ich das Gefühl, sie hört bei der Analyse nicht genau hin und setzt die Buchstaben willkürlich ein. Es ist ein Phänomen, welches weder unsere Sonderpdagogin, noch unsere LRS-Lehrer noch ich erklären können. Sie kann ein Wort in Silben zerlegen, weiß wo die Silbe anfängt und endet. Sie weiß auch, dass jede Silbe einen Vokal beinhalten muss, kann aber bei der Silbe nicht den richtigen Vokal zuordnen.
Wer hätte hier ein Idee, die mich weiterbringt, um das Kind optimal zu fördern?


Darüber hinaus besucht das Kind seit einiger Zeit den muttersprachlichen Türkischunterricht an unserer Schule. Ist dies sinnvoll, wenn sie Schwierigkeiten bei der Analyse und Synthese der deutschen Sprache hat?

Vielen Dank
GS-Teach

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Gast

GS-Teach schrieb am 10.06.2013 um 21:06 Uhr zum Thema: Vokale werden nicht geschrieben


Lieber Kollege!
Zwei Fragen von meiner Seite:
1. Ist die Laut-Buchstaben-Zuordnung gesichert?
2. Wurde schon eine pädaudiologische Untersuchung gemacht? (Verarbeitung der gehörten "Reize" im Gehirn- so dass es zu einem sinnvollen Output kommen kann)
Gruß Eva
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Liebe Kolleg_innen,

zunächst möchte ich kurz die Voraussetzungen schildern. Ich bin Grundschullehrer in einer Klasse. Ich habe eine Schülerin (1. Klasse) mit türkischem Migrationshintergrund, die in Deutschland geboren wurde. Sie spricht deutlich und gut Deutsch. In der Familie werden beiden Sprachen gesprochen. Die Eltern sind kooperativ und fördern ihr Kind in Lerndefiziten.

Ich arbeite im Deutschunterricht nach der analytisch-synthetischen Methode (sowohl mit Fibel und Lesen durch Schreiben). Dazu wird eine Anlauttabelle nach Reichen verwendet. (Lehrwerk: Löwenzahn und Pusteblume)

Die Schülerin vergisst beim Lautieren und Verschriften von Wörtern immer die Vokale. In der heutigen Förderstunde konnte sie die Konsonanten sprechen und hören, legte aber andere Buchstaben: zB statt Dino = Diou oder Dito. Vokale kann sie nicht in das Wort an der richtigen Stelle einsetzen. Des Weiteren wird aus i ein e, aus o ein u (nicht wirklich ungewöhnlich), aber auch aus a wird o. Manchmal habe ich das Gefühl, sie hört bei der Analyse nicht genau hin und setzt die Buchstaben willkürlich ein. Es ist ein Phänomen, welches weder unsere Sonderpdagogin, noch unsere LRS-Lehrer noch ich erklären können. Sie kann ein Wort in Silben zerlegen, weiß wo die Silbe anfängt und endet. Sie weiß auch, dass jede Silbe einen Vokal beinhalten muss, kann aber bei der Silbe nicht den richtigen Vokal zuordnen.
Wer hätte hier ein Idee, die mich weiterbringt, um das Kind optimal zu fördern?


Darüber hinaus besucht das Kind seit einiger Zeit den muttersprachlichen Türkischunterricht an unserer Schule. Ist dies sinnvoll, wenn sie Schwierigkeiten bei der Analyse und Synthese der deutschen Sprache hat?

Vielen Dank
GS-Teach
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