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Ablehnung LRS

Gast , 20.09.2012 21:58
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Gast

Hallo,

wir hoffen das uns einer weiterhelfen kann, unser Sohn geht in die 4. Klasse und hat erhebliche Probleme in Deutsch.
Seine Diktate enden meistens mit einer 5 oder eine 6.
Wir haben ihn durch das Schulamt auf LRS testen lassen. Das Ergebnis war das er zwar auffällig ist aber kein LRS erkannt wurde.

Nun habe ich mich aber weiter im Internet informiert, sämtliche Symptome auf LRS treffen bei ihm zu. (Vererbung, Aufmerksamtkeit, Unruhe, Konzentration) In Mathe gehört er zu den besten.

Meine Kinderärztin meinte, das es auch ADHS sein könnte, darauf hin sind wir zum Kinderpsychologen, wo nun auch ein IQ LRS Test durchgeführt wurde.
Heute waren wir zur Auswertung.
Der Psychologe hat uns erklärt, um LRS anerkannt zu bekommen, muss man zu den 10% der schlechtesten gehören, sein Ergebnis war 12%.
Mit diesem Ergebnis können wir kein LRS anerkennen lassen und sollen den Test zum Ende des Schuljahres wiederholen. Er meinte aber auch das mit dem Ergebnis eigentlich LRS erwiesen ist!

Dies lohnt uns natürlich überhaupt nichts, wenn unserem Sohn damit nicht geholfen ist.

Ist es richtig das wir nun das ganze Schuljahr abwarten müssen? Kann man nichts machen??

Liebe Grüße
Michael

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Gast

Michael Wendt schrieb am 20.09.2012 um 21:58 Uhr zum Thema: Ablehnung LRS
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Hallo,

wir hoffen das uns einer weiterhelfen kann, unser Sohn geht in die 4. Klasse und hat erhebliche Probleme in Deutsch.
Seine Diktate enden meistens mit einer 5 oder eine 6.
Wir haben ihn durch das Schulamt auf LRS testen lassen. Das Ergebnis war das er zwar auffällig ist aber kein LRS erkannt wurde.

Nun habe ich mich aber weiter im Internet informiert, sämtliche Symptome auf LRS treffen bei ihm zu. (Vererbung, Aufmerksamtkeit, Unruhe, Konzentration) In Mathe gehört er zu den besten.

Meine Kinderärztin meinte, das es auch ADHS sein könnte, darauf hin sind wir zum Kinderpsychologen, wo nun auch ein IQ LRS Test durchgeführt wurde.
Heute waren wir zur Auswertung.
Der Psychologe hat uns erklärt, um LRS anerkannt zu bekommen, muss man zu den 10% der schlechtesten gehören, sein Ergebnis war 12%.
Mit diesem Ergebnis können wir kein LRS anerkennen lassen und sollen den Test zum Ende des Schuljahres wiederholen. Er meinte aber auch das mit dem Ergebnis eigentlich LRS erwiesen ist!

Dies lohnt uns natürlich überhaupt nichts, wenn unserem Sohn damit nicht geholfen ist.

Ist es richtig das wir nun das ganze Schuljahr abwarten müssen? Kann man nichts machen??

Liebe Grüße
Michael

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Mein Schüler Martin galt als "einseitig mathematisch begabt". In Deutsch hatte er immer im Zeugnis die Note 6 gehabt, musste eine Klasse deswegen wiederholen. Im Diktat bekam er einen "Lückentext", wo er nur die "Lernwörter" einzusetzen hatte. In der Aufsatzstunde ließ man ihn eine Seite aus dem Lesebuch abschreiben. Welch intelligente Pädagogik!
Bei mir schrieb er das ganze Diktat und machte anfangs bei 120 Wörtern durchaus mal 80 Fehler. Fehler sagen uns ganz genau, was fehlt. Wenn man nicht den Kopf in den Sand steckt und pädagogische Theorien diskutiert, weiß man dann genau, was fehlt, und kann das ändern. Beim Autofahren würde man ja auch Fehler, die man entdeckt hat, nicht stur wiederholen.
Ich ließ Martin auch den Aufsatz schreiben. 2 1/2 Seiten war er lang. Ich konnte etwa ein Dutzend der geschriebenen Worte verstehen. Er las mir die ganze Geschichte flüssig vor; es war eine starke Geschichte. Offenbar trotz Unterricht hatte er ein eigenes, funktionierendes Schreibsystem entwickelt. Es war eine starke Story, die er geschrieben hatte.
Ich ließ eine Standpauke auf ihn los: "Wer so tolle Geschichten schreiben kann, kann doch auch richtig schreiben!" Martin bereitete die nächste Nachschrift nicht wieder als geübter Versager vor sondern als KÖNNER - und hatte NULL Fehler. In der übernächsten wieder. In den Ich-kann-Geschichten kannst Du die ganze Geschichte lesen.
Ich traf ihn 30 Jahre später wieder. Er begrüßte mich, dass "Deutsch" nach wie vor nicht Seins sei, und es kam heraus, dass es in Deutsch nach unserer gemeinsamen 4.Klasse genau so weitergegangen war wie vorher.
Ich finde so etwas haarsträubend.
Unsere praktizierte Pädagogik missachtet stur, wenn Kinder sich über das erbärmliche Niveau dieser "Pädagogik" hinaus entwickeln.
Sie kann weder mit noch ohne Legasthenie oder ADHS und was sie sonst noch alles vor sich herschiebt, um von ihrem Nichtkönnen abzulenken.
Ich habe immer wieder mit sogenannten Legasthenikern erlebt, dass sie unter weniger stupiden Bedingunegn sofort vieles von dem können, was ihnen abgesprochen wird. Da halte ich es doch mit der in erfolgreicher Praxis gewonnenen Erkenntnis meiner verstorbenen Kollegin Hiltraud Prem, die es auf den Punkt brachte: "Legasthenie ist kein LERN- sondern ein LEHRproblem.". Sie hat immer deutlich gesagt, dass sie nie einem Legastheniker begegnet ist und das ALLE ihre Schüler in 1/3 der üblichen Zeit RICHTIG lesen gelernt haben, und das BEGEISTERT.
In der der Ich-kann-Schule gilt der Satz: ADHS - Alle Dummen haben´s schwer.
Wenn das Kind also sein GENIE entfalten und zum Wachsen bringen soll, dann müssen wir aufhören, unsere ganze ENERGIE in die bei ihm vermutete Dummheit zu stecken. Es ist nicht seine Dummheit.
Wer kann das Problem lösen, wenn nicht die Talente, die das Kind dafür hat? Wie gehen wir mit diesen Kräften um? Stärken wir sie? Achten wir sie? Richten wir sie auf? Stehen wir hinter ihnen und ihnen zur Seite? Zeigen wir ihnen ihre mögliche gute Entwicklung auf?....... In der Praxis tun die Betroffenen mit bestem Misserfolg das genau Gegenteil. Wir quälen die sensiblen Talente geradezu in Erschöpfung und Frust hinein. Es ist kein Zufall, dass es mit den Kindern immer hübsch paralell zu den Fördermaßnahmen bergab geht. Ich habe das jahrelang untersucht und mich erstaunt die Sturheit, mit der man nichts konkret untersucht und nicht bereit ist, ÜBER SICH SELBST ZU LERNEN.
Immer nur wird kopflos die sogenannte Förderung forciert. Das ist der Superweg, Probleme groß zu machen. Wenn der Chef in der Firma seine Mitarbeiter so behandelt, wie die Schule das mit den Talenten macht, rettet nichts seine Firma vor der Pleite.
Ich empfehle also, gerade die schwachen Talente als Freunde zu gewinnen und als Freunde zu behandeln. Wenn wir sie stärken, wachsen sie. Wenn wir gut zu ihnen sind, sind sie es auch für uns. Talente sind Seelen und Geisteskräfte - die brauchen auch regelmäßig Stärkung und Pflege, nicht nur der Körper. An ihren Ergebnissen können wir ablesen, wie intelligent wir zuvor mit ihnen umgegangen sind.
Wir alle sind nicht mit GEIST begabt, ihn ein Leben lang immer nur auf dümmstmögliche Weise zu gebrauchen. GEIST haben wir, um auf FEINSTE Weise mit den FEINEN Seelen- und GEISTESkräften kommunizieren zu können.
Wenn Du konkret untersuchst, was Du da berichtest, beschäftigen sich alle immer nur ständig mit dem, was sie nicht haben wollen - und genau das bekommen sie dann auch. Ich würde mich als Ich-kann-Schule-Lehrer mit den genialen Kräften aller Talente abgeben, sie bestens behandeln und ihre Freundschaft gewinnen: dann lösen sie meine - und deine - Probleme für mich und dich.
Ich freue mich auf Euren Erfolg.
Franz Josef Neffe

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Gast

Michael Wendt schrieb am 20.09.2012 um 21:58 Uhr zum Thema: Ablehnung LRS
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Hallo,

wir hoffen das uns einer weiterhelfen kann, unser Sohn geht in die 4. Klasse und hat erhebliche Probleme in Deutsch.
Seine Diktate enden meistens mit einer 5 oder eine 6.
Wir haben ihn durch das Schulamt auf LRS testen lassen. Das Ergebnis war das er zwar auffällig ist aber kein LRS erkannt wurde.

Nun habe ich mich aber weiter im Internet informiert, sämtliche Symptome auf LRS treffen bei ihm zu. (Vererbung, Aufmerksamtkeit, Unruhe, Konzentration) In Mathe gehört er zu den besten.

Meine Kinderärztin meinte, das es auch ADHS sein könnte, darauf hin sind wir zum Kinderpsychologen, wo nun auch ein IQ LRS Test durchgeführt wurde.
Heute waren wir zur Auswertung.
Der Psychologe hat uns erklärt, um LRS anerkannt zu bekommen, muss man zu den 10% der schlechtesten gehören, sein Ergebnis war 12%.
Mit diesem Ergebnis können wir kein LRS anerkennen lassen und sollen den Test zum Ende des Schuljahres wiederholen. Er meinte aber auch das mit dem Ergebnis eigentlich LRS erwiesen ist!

Dies lohnt uns natürlich überhaupt nichts, wenn unserem Sohn damit nicht geholfen ist.

Ist es richtig das wir nun das ganze Schuljahr abwarten müssen? Kann man nichts machen??

Liebe Grüße
Michael

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Hallo bei uns ist das auch so unsere Tochter besucht die zweite Klasse sie macht die Schuleingangsphase 3 Jahre das letzte 2 Schulj. haben wir sie schon testen lassen.Dort wurde uns gesagt eine Rechtschreibschwäche hat sie aber man kann nicht vonLRS nicht sprechen.Wir wiederholen den Test jetzt ende diesen Jahres nochmal.Wir hatten uns aber letztes Jahr entschieden nicht länger zu warten wir zahlen die Förderung jetzt selber.
Alles gute

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Gast

Michael Wendt schrieb am 20.09.2012 um 21:58 Uhr zum Thema: Ablehnung LRS

Hallo!
Vielleicht hilft dir das sogenannte Diskrepanz Modell weiter- die Schulpsychologen müssten es kennen. ich habe einige Kinder mit PR 12-17, die aufgrund einer überdurchschnittlichen Intelligenz trotzdem eine LRS bescheinigt bekommen haben!
Hintergrund: Kinder mit einer hohen allgemeinen Intelligenz müssten auch schriftsprachliche gute Leistungen bringen. Bei diesen Kindern ist die Relation zwischen IQ und PR Rechtschreibtest so groß, dass eine Teillsietungsstörung bescheinigt werden kann!
Hier könntest du weiter kommen! Gruß Eva
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Hallo,

wir hoffen das uns einer weiterhelfen kann, unser Sohn geht in die 4. Klasse und hat erhebliche Probleme in Deutsch.
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Nun habe ich mich aber weiter im Internet informiert, sämtliche Symptome auf LRS treffen bei ihm zu. (Vererbung, Aufmerksamtkeit, Unruhe, Konzentration) In Mathe gehört er zu den besten.

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Liebe Grüße
Michael

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