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Angst habe ich

Gast , 01.09.2010 10:30
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Gast

Hallo!!!

Ich bin 24 Jahre alt und habe LRS. Nunja wie soll ich sagen ich habe Angst.
Ich musste meiner Chefin gestehen das ich LRS habe.
Sie hat mich gefragt warum ich meine Zettelchen immer so spät abgebe, bzw. andere die Dinger zum Ausfüllen gebe.

Da hab ich ihr unter Trännen gesagt das ich LRS habe und ich mich eben schäme, Zettelchen zu schreiben. Mir fällt es schwer, richtige Sätze zu bilden und auch die Rechtschreibung ist mir nicht geheuer.

Ich arbeite als Heilerziehungspflegerin und habe leider viel Schriftkramm zu erledigen. Nur eben dieser Teil des Jobs fällt mir schwer. Besonders unter Zeitdruck.

Meine Chefin meinte, ich hätte wenn ich diese Schäche habe, nie den Abschluss schaffen können. LRS ist keine IQ Störung, der ist normal, ich bin nicht dümmer wie der Rest meiner Kollegen.

In meinen Leben habe ich alles bisher geschafft was ich wollte trotz LRS und auch jeden Abschluss geschafft.
Ich habe Angst wieder auf Arbeit zu müssen, weil ich denke das sie mich für dumm hält. Normalerweise würde ich mir eher ein Bein abhacken als meine LRS zuzugeben.
Es weiß keiner außer mein Freund und meine Eltern, nur jetzt weiß es noch meine Chefin.

Ich habe keine Lust das sie mich daruf reduziert und mein Fachwissen in Frage stellt. Ich bin auch HEP und habe den Abschluss gut bestanden. Nur ich schäme mich wieder dahin zu gehen und zu arbeiten.

Sie will jetzt meine Dokus kontrollieren und auch meine Anträge, damit ich ja nichts falsches schreibe. Angeblich will sie mir nur helfen, nur dass macht es schlimmer, weil ich dann noch mehr Druck habe. Dann haue ich erst recht alles durcheinander, weil ich weiß sie steht hinter mir.
Am liebsten würde ich ganz weit weg flüchten.

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Gast

Schau Dir das einmal an, für was Du Deine ganze Lebensenergie verausgabst!!!
In Furcht und Angst, in Ich-kann-nicht, in Scham, in Selbstmissachtung und Selbsterniedrigung, selbst in "lieber-Bein-abhacken" investierst Du Deine ganze Lebenskraft.
Ist es da ein Wunder, dass es den Ängsten, der Scham und allen nöten saumäßig gut geht - sie leben ja Dank Deiner Überversorgung in Saus und Braus - und dass Deine so feinen Lese- und Schreib- und zugehörigen Persönlichkeitskräfte verhungernd dahinsiechen?
Unter solch miserablen Bedingungen hätt ich noch sehr viel mehr "Legasthenie" als Du.
Wenn ich Deine so feinen, sensiblen, hochbegabten Lesen-und Schreibtalente wäre, ich wäre am Verzweifeln! Jedes einzelne Deiner Talente ist NUR dafür aufdieser Welt, um ALLES FÜR DICH ZU TUN. Warum stehst Du nicht zu Deinen Kräften? Wie sollen sie sich kraftvoll entwickeln, wenn Du NICHTS für sie übrig hast? Von nichts lässt sichs nicht leben und wachsen und sich entwickeln und den anderen zeigen, wuie GUT man ist.
Mit Talenten, die voll entwickelt sind, kann jeder Trottel lesen und schreiben. Wenn sie nicht entwickelt sind, heißt das doch nicht, dass sie nicht da wären oder dass man sie ungestraft misshandeln und verwahrlosen lassen dürfte. DU buist verantwortlich für Deine Talente, ein ganzes Leben lang - da kann die Wissenschaft noch so gescheit theoretisch daherreden, das PRAKTISCHE Problem bleibt DIR. Mit der ständigen Aufforderung, es zu lösen. Dafür ist ein grundlegend anderer Umgang mit Deinen Talenten nötig.
Als Ich-kann-Schule-Lehrer sehe ich, wie sehr Du Dein ICH-KANN verkommen lässt und stattdessen immer mehr MUSS aufbaust. Es ist, wie gesagt, Deine Entscheidung, wo Du Deine Energie hin gibst.
Du kannst sicher gut beobachten, wie bei dem verkehrten Umgang mit Deinen so feinen Talenten das Problem immer mehr WÄCHST. Je mehr Du Dich anstrengst, je mehr Du Dich bemühst, umso schlimmer wird es. Da wäre es doch klug, an die Möglichkeit des Ab-strengens und der Ent-mühung zu denken. Es ist Deine LEBENSENERGIE,mit der DU so umgehst. In der Ich-kann-Schule giobt man die Energie nur für das, was man will, und nicht immer mehr fürs Gegenteil. Ich würde Dir zu mehr Achtsamkeit Dir gegenüber raten. Zu einem sehr viel besseren Umgang gerade mit den Kräften, für die Du Dich schämst. Es sind Deine feinsten. Mit ihnen solltest Du das Schönste im Leben erleben. Höre auf, ihnen dauernd zu vermasseln, dass sie ihren Lebenssinn erleben; der ist: ALLES FÜR DICH ZU TUN. Stärke sie dafür, achte sie und gib ihnen Deine Anerkennung! Statt Dich wegen ihnen zu schämen solltest Du endlich treu auf ihrer Seite stehen. Ich halte sehr viel von Deiner Begabung im Lesen und Schreiben; sie hat es verdient, sich entwickeln und zeigen zu dürfen, was sie wirklich kann. Ich freue mich auf Deine Erfolge.
Franz Josef Neffe

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Gast

Seelenruhig schrieb am 01. September 2010 um 10:30 Uhr zum Thema: Angst habe ich
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Hallo!!!

Ich bin 24 Jahre alt und habe LRS. Nunja wie soll ich sagen ich habe Angst.
Ich musste meiner Chefin gestehen das ich LRS habe.
Sie hat mich gefragt warum ich meine Zettelchen immer so spät abgebe, bzw. andere die Dinger zum Ausfüllen gebe.

Da hab ich ihr unter Trännen gesagt das ich LRS habe und ich mich eben schäme, Zettelchen zu schreiben. Mir fällt es schwer, richtige Sätze zu bilden und auch die Rechtschreibung ist mir nicht geheuer.

Ich arbeite als Heilerziehungspflegerin und habe leider viel Schriftkramm zu erledigen. Nur eben dieser Teil des Jobs fällt mir schwer. Besonders unter Zeitdruck.

Meine Chefin meinte, ich hätte wenn ich diese Schäche habe, nie den Abschluss schaffen können. LRS ist keine IQ Störung, der ist normal, ich bin nicht dümmer wie der Rest meiner Kollegen.

In meinen Leben habe ich alles bisher geschafft was ich wollte trotz LRS und auch jeden Abschluss geschafft.
Ich habe Angst wieder auf Arbeit zu müssen, weil ich denke das sie mich für dumm hält. Normalerweise würde ich mir eher ein Bein abhacken als meine LRS zuzugeben.
Es weiß keiner außer mein Freund und meine Eltern, nur jetzt weiß es noch meine Chefin.

Ich habe keine Lust das sie mich daruf reduziert und mein Fachwissen in Frage stellt. Ich bin auch HEP und habe den Abschluss gut bestanden. Nur ich schäme mich wieder dahin zu gehen und zu arbeiten.

Sie will jetzt meine Dokus kontrollieren und auch meine Anträge, damit ich ja nichts falsches schreibe. Angeblich will sie mir nur helfen, nur dass macht es schlimmer, weil ich dann noch mehr Druck habe. Dann haue ich erst recht alles durcheinander, weil ich weiß sie steht hinter mir.
Am liebsten würde ich ganz weit weg flüchten.
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Danke für deine Antwort, du hast recht, ich sollte dazu stehen, dass ich LRS habe. Nicht ständig weglaufen und mich deswegen verstecken. Ich sollte zu dieser Krankheit stehen und mich auch weniger uner Druck setzen.
Wahrscheinlich habe ich mich wirklich zu sehr in meinen eignen Elend versucht zu wälzen und im Selbstmitleid zu versinken.

Vielleicht sollte ich wirklich einen Schreibkurs besuchen um Daran zu arbeiten und meine Fähigkeiten zuverbessern. Um dadruch etwas mehr Selbstbewusstsein aufzu bauen.

Natürlich weiß ich das es noch andere Menschen mit LRS gibt und diese schämen sich auch nicht für dieses Problem.

Ich hoffe wirklich sehr das ich es irgendwann lerne, diese Schwäche zuakzeptieren und mich nicht dafür zu schämen.

Liebe Grüße

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Unsere LRS-Beratungsstelle wurde 1989 als Arbeitsgruppe der sprachwissenschaftlichen Abteilung des Germanistischen Instituts der RWTH Aachen gegründet.


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