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Diagnose und Therapie bei Erwachsenen

Gast , 16.07.2009 11:30
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Gast

LÖSEN kannst Du das Problem a) mit Deinen Talenten, die Du dafür hast und b) mit den sachlichen Hilfen, die es dafür gibt.
Als Ich-kann-Schule-Lehrer frage ich betroffene Kinder stets: "Hast Du schon mal das Inhaltsverzeuchnis Deines Sprachbuches angeschaut?" Die Antwort ist regelmäßig: "Nein."
Sprachbücher werden nämlich nur vom KM zugelassen, wenn sie dem LEHRPLAN entsprechen, und das heißt andersrum, dass man den Lehrplan in etwa im Inhaltsverzeichnis lesen kann. Ich lasse mir dann den Abschnitt zeigen, wo "Rechtschreiben" steht, und frage: "Wieviele Rechtschreibfälle sind da aufgelistet?" Es sind immer tewa ein Dutzend. Darauf frage ich: "Kannst Du in einem Jahr 12 Dinge lernen?" und dann lachen wir beide: Das kann er doch in einem Tag!
Jetzt haben wir erst einmal ein Bild, dass das Problem begrenzt und die Sache bewältigbar ist. Jetzt können wir anders herangehen.
Nun ist es Zeit uns der TALENTE zu erinnern, die wir IN uns haben, um unser Leben zu bewäktigen. Wie ist es unserem Rechtschreibtalent die letzten Jahre ergangen? Was hat es zu hören bekommen? Wovon hat es gelebt?
Die Bilanz ist immer ernüchternd.
Wir selbst und alle anderen haben unser Talent geradezu verwahrlosen lassen. Stets war es nicht gut genug, es wurde an ihm gezweifelt, niemand hat es gestärkt oder ihm gezeigt, wie einfach die Sache ist. Der Körper und seine Kräfte wurden jeden Tag mehrmals gestärkt; die Seelen- und Geisteskräfte bekamen allenfalls dumme Bemerkungen als "Nahrung". Sie zogen sich zurück und vergammelten.
Wenn ich ihnen nun dennoch ihre Güte bestätige, kannst Du sofort eine Beöebung aller Vitalfunktionen messen. Natürlich speise ich sie nicht mit Lügen ab, ich sage ja nicht, dass sie super sind, nur, dass sie da sind. Und dass sie sich GUT entwickeln werden, wenn woir GUT mit ihnen umgehen: wenn wir ihnen das "zu essen geben", was sie stark macht und wachsen lässt: Anerkennung, Hochachtung, Interesse, Herausforderung und mehr desgleichen.
Mit AUTOSUGGESTION kann man das ganz schnell sehr intensivieren. Bei COUÉ ist ganz einfach und praktisch nachzulesen, wie das geht.
So, wenn wir jetzt die besten Freunde unseres Rechtschreib- und aller weiteren Talente geworden sind, dann schaun wir mal z.B. die Rechtschreibregeln im DUDEN an. Mit dem ersten Dutzend schreiben wir schon über 80 % richtig! Die ersten Fortschritte machen sich also schnell und leicht.
Und ein Rechtschreibprogramm im PC zeigt Dir ja Deine Fehler. Wenn Du sie einmal zusammensortierst, siehst Du, dass es nur wenige Kriterien sind, die Du noch nicht beachtet hast - und es werden immer noch weniger.
Und damit wächst das Interesse an der Höherentwicklung der eigenen Talente, deren steigende GÜTE man ja stets - selbst auf kluge Weise bewirkt - vor Augen hat. Da lernt man nicht nur Rechtschreiben sondern - was fürs Leben viel wichtiger ist - seine eigenen Entwicklungsgesetze verstehen und auf sich stolz sein.
Ich hab Dich hier ein wenig in die neue Ich-kann-Schule hineinschmecken lassen. Dort sind Fehler Freunde; da man sie anschaut, können sie einem zeigen, was fehlt. Überlege einmal selbst, was Du für ein Verhältnis zu Deinen möglichen Freunden hast! Steckst Du nicht immer den Kopf in den Sand, wenn einer auftaucht, und übersiehst dann auch gleich noch alles weitere? Nehmen auf diese Weise nicht die Fehler immer mehr zu? Macht es also einen Sinn, sich von einer "Dyskalkulie-Diagnose" einen Stillstand dieses unaufhaltsamen - aber ggf. sehr wohl umkehrbaren - Lebensprozesses zu erhoffen?
Ich gebe Dir mehr Fragen als Antworten, aber sie helfen Dir womöglich, Dich selbst und Deine feinen Potentiale so zu sehen, dass Ihr Freunde werden könnt. Ich freue mich auf Eure Erfolge.
Franz Josef Neffe

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Gast

Hagen schrieb am 16. Juli 2009 um 11:30 Uhr zum Thema: Diagnose und Therapie bei Erwachsenen
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Hallo zusammen
Ich wollte mal fragen wo ich mich als Erwachsener (bin schon 30) auf LRS testen kann?

Ich bin als Kind und Jugendlicher viel mit meinen Eltern herumgereist und war immer abwechselnd auf deutschen bzw. englischen Schulen. Rechtschreibprobleme wurden auf englischen Schulen immer damit abgetan das ich Ausländer bin, auf deutschen Schulen damit, dass ich auf einer englischen Schule war.
Ich habe immense Probleme bei der Rechtschreibung von eigentlich ganz einfachen Worten vorallem in Stresssituationen und bei der Zeichensetzung im Deutschen.

Naja was soll ich sagen ich habs irgendwie geschafft mich immer durch zu mogeln (in der Sek I sah das dann meistens so aus: Aufsatz 1-2, Diktat 6. Im Abi: 15 - 14 Punkte für den Inhalt minus 2 Punkte für die Rechtschreibung. Naund am Ende der Klasse hab ich meine 4 bzw. meine 12 Punkte bekommen, was will man mehr)

Leider (vielleicht auch zum Glück) funktioniert das nun in der Uni nicht mehr (Vorallem in Klausuren, kein PC mit einem Rechtschreibprogramm und Stresssituation).
Nun stehe ich vor der Frage wie ich das Problem angehen soll. Ich würde mich gerne mal auf LRS testen weil ich wissen möchte ob meine Probleme wirklich "nur" damit zusammenhängen das ich immer wieder zwischen Englisch und Deutsch gewechselt habe und so vielleicht die Grundlagen der deutschen Sprache einfach nicht gelernt habe oder ob das Problem tiefgreifender ist.
Außerdem kann ich mir gut vorstellen, das sollte ich LRS haben, ich ganz anderst damit umgehen muss als wenn ich "nur" die Grundlagen wieder lernen muss.

Ich würde mich freuen wenn ihr mir eine Beratungsstelle im Bereich Köln empfelen könntet die auch Erwachsene testen

bis bald und danke schonmal
Hagen
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Hallo Hagen,

wende dich an den "Arbeitskreis Hilfe für Legastheniker e. V., Hansaring 45 - 47 in 50670 Köln, Tel. 0221/91 31 003. Wir sind ein gemeinnütziger Verein (Mitglied beim Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband) und bieten seit mehr als 37 Jahren Diagnostik, Beratung, Förderung etc. im Kölner Raum an. Du kannst dich bei uns auf LRS als Erwachsener testen lassen.

Es ist möglich, über den sog. Nachteilsausgleich für Klausuren mehr Zeit zu beantragen. Dazu musst du allerdings nachweisen, dass du eine Legasthenie hast. Mehr zum Thema bei Hanne Dehne (Dipl.-Psychologin und Geschäftsführerin unseres Vereins). Viel Erfolg für deinen weiteren Weg!

Grüße
Nicola

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Kurz vorgestellt

Unsere LRS-Beratungsstelle wurde 1989 als Arbeitsgruppe der sprachwissenschaftlichen Abteilung des Germanistischen Instituts der RWTH Aachen gegründet.


Seit 1994 ist sie beim Amtsgericht Aachen als gemeinnütziger Verein registriert und seit 1995 vom Jugendamt der Stadt Aachen offiziell als Träger der freien Jugendhilfe anerkannt.

Unsere Angebote

  • Umfassende LRS-Diagnostik
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