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Ergo bei LRS?

Gast , 03.02.2009 12:27
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Gast

Hallo!
Wir haben mit unserem Sohn aufgrund seiner Deutschnoten ein Nachhilfeinstitut aufgesucht um gewissermaßen die Notbremse zu ziehen und um mit ihm zusammen zu versuchen das "Problem" seines Frustes zu erkunden.
Ergebnis war, das nach dem Hamburger Schreib-Test davon ausgegangenwerden kann, dass er eine ( behördlich ) strak grenzwertige LRS hat mit Werten um die 40.
Für uns stellt sich jetzt die Frage, ob wir mit dieser Thematik eine Ergotherapie aufsuchen können damit ihm dort von Fachtherapeuten geholfen werden kann, diese Einschränkung zumindest in den Griff zu bekommen. Schliesslich ist das ganze für ihn leider auch eine psychische Belastung geworden.

Danke im Voraus
Mario

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Gast

Du hast ja den FRUST und die PSYCHISCHE BELASTUNG schon erkannt. Dafür kann man nicht den Ölfilter austauschen wie bei einem Auto, da muss was an menschlicher Qualität mit der Psyche passieren. Wie ist denn die?
Wie gerne geht Dein Sohn zur Schule? Wodurch begeistert ihn seine Lehrerin zum Schreiben? Wie spricht sie seine Talente an und wie lockt sie sie hervor? Wie begeistert ist sie von seinen Potentialen? Welche gute Rolle kann man mit einem Schreibtalent, das etwas geschwächt sein mag und Hilfe braucht, in dieser Schulgemeinschaft spielen? Wie werden kleine Fortschritte anerkannt? Ist man überhaupt grundsätzlich anerkannt als Schüler oder muss man sich das Geachtetwerden jeden Tag von neuem erarbeiten und bekommt es fast nie? Oder wird man gar verspottet und verhöhnt?
Wie geht es den Lehrern Deines Sohnes? Wer selber nicht glücklich ist, macht auch keine Kinder glücklich. Viele Lehrer in unseren Du-musst-Schulen bräuchten selber dringend Hilfe, aber so etwas ist für Unterrichtsvollzugsbeamte nicht vorgesehen. Das Beamtengesetz hat nur formal aber nicht wirklich menschlich was zu bieten.
Ich bin Ich-kann-Schule-Lehrer und mache für Problemlösung meist das Gegenteil wie üblich. Wie könnte ich auch anders, wenn ich sehe, wie auf die übliche Weise das Problem oft schon über Jahre großgemacht wurde?
Wir überstrapazieren gewöhnlich den BEWUSSTEN Verstand, wenn wir etwas wollen; der ist aber - man kann das gut überprüfen - für das meiste, was wir von ihm erwarten, gar nicht zuständig. Alle lebenswichtigen Funktionen von uns werden IM UNBEWUSSTEN gesteuert; das ist der optimale Ansprechpartner für Problemlösung. So plump mit Druck, wie das gewöhnlich in der Pädagogik geschieht, erreicht man da aber nur immer mehr das Gegenteil.
Mit den Seelen- und Geisteskräften im Unbewussten geht man klugerweise FEIN um und sie lieben die SOG-Wirkung, also wenn man sich für sie was einfallen lässt, was ZIEHT. ES zieht, nicht wir.
Wenn wir einem Menschen sagen, dass er nicht schreiben kann, dann gibt es da eine Menge Kräfte im Unbewussten, für die das glatte Beleidung, Erniedrigung, Entwürdigung ist. Es sind genau die Kräfte, die für dieses KÖNNEN da sind, und für diese - womöglich schon durch anderes behinderten - Kräfte ist das nur ein weiterer in den Weg gelegter Stein. Behinderte, gedemütigte, verschreckte Kräfte brauchen etwas ganz anderes Sie brauchen Anerkennung, Hochachtung, Stärkung, Orientierungshilfe, Interesse für ihre gute Entwicklung, Ermutigung und desgleichen mehr. Genau das ist für sie Kraftnahrung und man kann es ihnen zu-sprechen suggerieren.
Eltern haben hier einen Vorteil. Sie können es per Schlafsuggestion tun. Wenn das Kind schläft hat der bewusste Verstand Pause und man kann ungestört und direkt mit den Geistes- und Seelenkräften im Unbewussten sprechen, die für die gute Entwicklung zuständig sind. Man kann ihnen alles suggerieren, was für diese gute Entwicklung von Vorteil und Nutzen ist. Man kann sie für ihre eigene gute Entwicklung begeistern und sie unabhängig von x-beliebigen Urteilen anderer machen. Man kann sich als Orientierungspunkt erweisen und diesen Kräften ihre optimale Entwicklung ganz bildhaft ausmalen und vorzeichnen. Und man kann ihnen einen glasklaren Auftrag dafür geben. Die Rückmeldungen dazu sind immer sehr zufriedenstellend. Du kannst also großen Einfluss nehmen auf eine gezielt gute Entwicklung.
Natürlich hilft etwas Rechtschreibenüben und sich die Regeln anschauen - das gibt Überblick und zeigt, dass es gar nicht so viel ist - auch, aber jeder geschriebene Buchstabe wird exakt in der QUALITÄT im Gedächtnis gespeichert, in der er erlebt wird. Wenn wir uns beim Schreiben QUÄLEN; wird alles MIT QUAL gespeichert und wir müssen dieser Qual immer wieder begegnen, wenn wir in uns gehen. Sinnvollerweise schaltet das kluge Unbewusste, wenn immer nur QUAL eingeübt wird, die Lernlust ab - als Überlastungsschutz. Wenn Du das verstanden hast, kannst Du deinem Sohn leicht die Ich-kann-Schule-Regel erklären, nach der man für Lernen nicht den kleinen Finger krumm macht, ehe man sich nicht in den Zustand verstezt hat, in dem man es gerne erinnern mag. Wenn Dein Kind sich also beim Lernen QUÄLT, dann frage ihn "Willst Du Dich an diese Qual erinnern?" und wenn er dann NEIN sagt, rate ihm "Lern es mit Freude!"
Zu seiner Freude gelangt man auch indem man IN sich geht; und wenn man dort eine halb verdurstete Freude trifft, wird es höchste Zeit, ihr was zu trinken zu geben!
Und wenn das Deinem Sohn, weil er schon so an die verkehrte Pädagogik gewöhnt ist, anfangs zu lästig ist, dann nutze Deine Chance des Ich-kann-Schule-Satzes 2008 "Wenn ich deine Talente besser behandle als du, dann mögen sie mich und folgen mir lieber als dir." Talente sind ja Geisteskräfte, sie saugen sich schon mit Energie voll, wenn Du sie bloß ausstrahlst und ihnen zudenkst. Man kann es ggf. spüren. Und die Strahlen Deiner Ausstrahlung kommen auch überall durch, wo Worte längst zurückgewiesen werden könnten.
Wenn Du auf feinste Weise die wesentlichsten Kräfte Deines Sohnes nicht länger hungern lässt sondern sie stärkst, dann wird er nicht nur die Probleme bewältigen sondern sich vor allem infolge seiner Erfolge auch stark und neuen Aufgaben gewachsen fühlen.
Wenn Du nach konkreter Prüfung spürst, dass eine pädagogische Maßnahme Dein Kind stark macht und wachsen lässt, dann solltest Du sie nutzen; wenn dadurch aber das Problem stärker und das Kind schäwcher wird, dann löst Du das Problem am besten selbst. Ich wünsche Dir guten Erfolg, er ist möglich.
Franz Josef Neffe

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Gast

Hallo Mario,
um deinem Sohn zu helfen würde ich erst mal eine Diagnostik durchführen lassen.
Sind denn die neurobiologischen Grundlagen (Freiburger Blicklabor) für das Lesen und Schreiben altersgerecht entwickelt?
Wurde mit Hilfe des Rechtschreibtest ein Fehlerprofil erstellt?
Wie alt ist dein Sohn?
Wie gut kann er sich konzentrieren?
Wie gut ist seine visuomotorische Koordination?
........
Wenn man das alles weiß, kann man ein passendes Förderkonzept erstellen. Und das möglichst schnell, bevor dein Sohn aufgrund der schulischen Misserfolge total frustriert ist.
Grüße Kerstin

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