was nun?

Hallo! Bei uns ist die Sache wirklich verzwickt.Unser Sohn ist 7Jahre,und besucht seit September eine Förderschule"Sprache",auf unseren ausdrücklichen wunsch hin,denn eigentlich sollte er zur Sonderschule.mit 4jahren wurde er operiert,und kann seitdem ersthörenund reden.Seit einigen tagen schreibt er nicht mehr,liest nicht.er verzweifelt,komt einfach beim lesen und schreiben nicht mit.in den anderen bereichen(rechnen)hat er überhaupt keine probleme.gespräche mit der lehrerin waren für uns nicht zufriedenstellend,da sie der meinung ist,unser sohn wäre auf einersonderschule besser aufgehoben.wir sehen das nicht so,denn er ist wirlich auf zack.wer kann mir einen rat geben,was das beste ist?die überprüfung,ob er LRS hat,steht noch aus!unser sohn hat schon(leider) einen irren langen und besonders steinigen weg hinter sich gebracht.vielen dank für euere antwort -)

Dass Dein Sohn, wie Du schreibst, "auf Zack ist", bedeutet doch, es gibt klare Anzeichen dafür, dass er KANN. Wie Du sehen kannst, wird Schule aber nicht von KÖNNERN gemacht sondern von Leuten, die immer das, was sie MÜSSEN, ganz besonders gut machen - das sind nicht die Könner sondern die Super-Müsser. Sie haben stets viel mehr und besser "gemusst" als andere und haben nun, wie Du ja erlebst, nicht anderes auszuteilen als das, was sie stets eingesammelt haben MÜSSEN.
Ein freier Mensch, der sich selber GUT ist, würde sich lebhaft für alle Talente Deines Kindes interessieren, ganz egal, wie weit die schon entwickelt sind oder nicht. Ein souveräner Mensch würde würde begeistert auf jeden kleinen oder großen Lernfortschritt warten, und dann würden sich die wachsenden Talente so wohl bei all diesen Menschen fühlen, dass sie sich gerne immer wieder zeigen und ihnen entgegenstrahlen.
In Unterrichtsvollzugsanstalten mit Unterrichtungsbeamten ist die Atmosphäre, wie Du siehst, anders. Ihr seid in Konfrontation mit meiner Du-musst-Schule-Kollegin die muss jeden Tag und Ihr wollt einfach können! Da würdet Ihr ja bedeutend besser wegkommen als sie. Nun, wenn es ihr gut ginge, könnte sie Euch von dem GUTEN was abgeben, aber sie hat offenbar nichts dergleichen mehr. Was wir heute als "Schule" machen, laugt viele sehr aus - und sie zeigen es nicht, da man ja "eine gute Figur zu machen hat" als Planstellenausfüller. Ich würde sagen Meine Du-musst-Schule-Kollegin hilft Euch auf dieselbe Weise, wie man bisher ihr immer geholfen hat - alles dienstlich einwandfrei und menschlich eine Katastrophe.
Ich bin Ich-kann-Schule-Lehrer und meine Pädagogik ist ohne Zwang und Druck, ich arbeite mit SOG, d.h. ich lasse mir was einfallen, was ZIEHT. Zuerst aber schaue ich mir an, wie es den Talenten von Deinem Kind, Dir, der Lehrerin u.a. konkret geht. Wie würde ich mich fühlen, wenn ich das Lesen/Schreiben-Talente Deines Sohnes, das Mit-Menschen-Umgeh-Talent der Lehrerin oder Dein Einfluss-Talent wäre? Was wäre da jeweils mein größter Wunsch? Erkennst Du, dass Talente Kräfte der Seele und des Geistes sind und genauso Hunger haben wie Körperkräfte? Den Körper füttern wir täglich, und Seele und Geist???
Du kannst durch beobachtung erkennen, dass die Lehrerin mit vielen ihrer Talente schlecht umgeht diese Talente hungern. Da sie es nicht bewusst verstanden hat, projiziert sie ihr Problem in Dein Kind und in Dich Nun behandelt sie Eure Talente schlecht und gibt ihnen nichts, was sie stärkt und wachsen lässt. Du siehst, was für eine starke Wirkung sie damit auf Euch hat. Das klappt aber nur, weil Ihr beide ebenso wenig von Euren Talenten versteht wie sie; drum seid Ihr ihr ausgeliefert.
Wenn Du verstanden hast, dass Talente HUNGER haben, dann könntest jetzt DU, bestimmen, wie es weiter geht
Jetzt hast Du eine Wut auf meine Kollegin und Du ärgest Dich und strahlst das aus. Folglich empfängt sie Ärger und Wut und teilt das dann wieder an Dich aus. Als Ich-kann-Schule-lehrer lerne ich mit den Kindern in solchem Falle "zaubern"; da senden wir nur das aus, was dem Betroffenen fehlt, um GUT zu sein. Stell Dir vor, Du bekämst als völlig ausgehungertes Persönlichkeitstalent der Lehrerin auf einmal reichlich GÜTE zugedacht! Würde Dir das nicht GUT tun? Würdest Du Dich nicht geradezu gierig mit GÜTE vollsaugen? Gerade das beobachte ich jedesmal bei diesen geistigen Experimenten. Der Mensch saugt sich mit dem voll, was wir ihm zu-denken; also denke ich natürlich nur das Allerbeste zu! Und wenn die ausgehungerten Talente eines Menschen satt sind, dann ist jeder Mensch ein anderer Mensch. In der Ich-kann-Schule kann sich jedes Kind freuen "Wenn ich mit deinen Talenten besser umgehe als Du, dann mögen sie mich und folgen mir lieber als Dir." So einfach kann man EINFLUSS gewinnen.
Wenn wir die menschliche Enjtwicklung gelöst und in konstruktive Bahnen gelenkt haben, können wir uns den Sachproblemen zuwenden, zuvor ist es müßig.
Natürlich kannst Du auch den wunderbaren, hoch sensiblen und sich nicht willkommen fühlenden Lese- und Schreib- und weiteren Talenten Deines Sohnes auch zudenken und zusprechen, was sie aufrichtet, was sie wieder mit der Welt versöhnt, was sie stärkt usw. Eine ganz ideale Gelegenheit dazu ist die Schlafsuggestion, wie sie in Coués Autosuggestion beschrieben ist. Wenn das Kind schläft, kannst Du dich direkt an das Unbewusste wenden, die Instanz, die alle Lebensfunktionen steuert; Du kannst versöhnen, anerkennen, herausfordern, aufrichten, stärken usw., Du kannst eine gute Entwicklung vorzeichnen und einen klaren Auftrag dafür geben. Wie Du an vielen Beispielen des weltweit erfolgreichen Praktikers Coué sehen kannst, ist Suggestion ein hoch effizientes, feines Hilfsmittel. Ich möchte es nicht zuletzt zur Stärkung und Verfeinerung der eigenen Kräfte empfehlen und zu einem dabei sich ergebenden hoch interessanten Umgang mit sich selbst. Das Problem ist nicht LRS, in diesem Bereich zeigt sich nur ein Abbild der menschlichen Probleme, um die es geht. Als Ich-kann-Schule-Lehrer würde ich Deinen Sohn stets für sein mir am schwächsten begegnendes Talent am meisten bewundern und mich für dieses Talent am feinsten interessieren das brauchen feine Talente, um sich gut zu entwickeln. Ich wünsche Dir guten Erfolg, damit man Erfolghaben von Dir lernen kann.
Franz Josef Neffe