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Schwächeln bei Schüler, Lehrer, Eltern, Selbsthilfe-Gruppenleiter

Gast , 26.04.2007 15:27
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Gast

Ein Pädagoge ging interessehalber zu einem in der Zeitung ausgeschriebenen Informationsabend eines „Instituts für Lese-Rechtschreibschwäche“ für Eltern, deren Kinder eine Lese-Rechtschreibschwäche haben.

Es war nur eine Mutter anwesend. Er kam mit ihr gleich ins Gespräch und erfuhr, ihr Sohn sei 11 Jahre, habe gute Noten, in Mathematik sehr gut, nur im Schreiben mache er alles falsch.

Er hätte aufs Gymnasium gehen können, sei aber wegen LRS auf die Realschule geschickt worden.

Frage des Pädagogen „Haben Sie da nicht protestiert?“ „Da kann man nichts machen“, meinte die Frau. Ihr Sohn sei auch im Förderkurs für rechtschreibschwache Kinder, aber der Unterricht sei dauernd ausgefallen, weil die Lehrerin so oft krank war.

Erneute Frage des Pädagogen „Haben Sie da nicht protestiert?“ „Da kann man nichts machen“, sagt die Frau, „wenn man protestiert, bekommen es die Kinder in der Schule zu spüren. Die Lehrer sind ja so überfordert, alle Klassen haben 30 und mehr Schüler, da kann sich der Lehrer nicht um alle kümmern.“

Erneute Frage des Pädagogen „Sind Sie da nicht aufs Schulamt gegangen und haben protestiert, dass die Lehrer es nicht schaffen, die Kinder zu unterrichten?“ Dazu die Frau „Nein, ich habe dazu keine Zeit, ich habe noch mehr Kinder, um die ich mich zu kümmern habe.“ Der Pädagoge „Dann ist das doch ein Problem der Lehrer und nicht Ihres Sohnes.“ Hier mischt sich die Leiterin des Instituts ins Gespräch ein „Was sollen diese provokativen Fragen? Wer sind Sie eigentlich?“

Der Herr stellt sich kurz vor und fragt die Mutter, ob es möglich sei, dass sich der Junge vielleicht vom Vater nicht genügend anerkannt fühle. Ihr Mann kümmere sich nicht darum, er sei den ganzen Tag fort, bekommt er zur Antwort.

Die Referentin wird nun böse Dies sei eine Veranstaltung für Eltern. Mit zornesrotem Gesicht fordert sie den Pädagogen auf, den Raum zu verlassen. Der empfiehlt sich mit den Worten „Sehen Sie, so ergeht es den Kindern, die zuviel fragen.“ So werden Kinder bockig und schreiben (und machen) aus Protest alles falsch.

Der Junge fühlt sich nicht anerkannt.

Die Mutter hat keine Zeit, sie hat noch mehr Kinder zu versorgen und hat gegenüber Schule resigniert.

Der Vater hat keine Zeit, er ist in der Arbeit und ihm ist es egal, ob sein Sohn aufs Gymnasium geht.

Der Lehrer hat keine Zeit, er muss ja 32 Kinder unterrichten.

Die Förderkurs-Lehrerin hat keine Zeit, sie ist dauernd krank.

Alle haben sie keinen Bock.

Die LRS-Institutsleiterin hat keinen Bock auf Fragen, die etwas verändern könnten.

wer macht den Anfang, aus dem Frust eine Lust zu machen?

Diese wahre Geschichte trug sich zu am 25. April 2007

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