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Kurz vorgestellt
Unsere LRS-Beratungsstelle wurde 1989 als Arbeitsgruppe der sprachwissenschaftlichen Abteilung des Germanistischen Instituts der RWTH Aachen gegründet.
Seit 1994 ist sie beim Amtsgericht Aachen als gemeinnütziger Verein registriert und seit 1995 vom Jugendamt der Stadt Aachen offiziell als Träger der freien Jugendhilfe anerkannt.
Unsere Angebote
Hallo,
die Lehrerin meines Sohnes ( 9 Jahre) hat mich auf eine eventuell. LSR schwäche meines Sohnes hingewiesen.
Sie hat mich daraufhin zum Schulpsychologen für weitere Test geschickt.
Dort wurde ein Intelligenztest, Rechtschreibtest und Lesetest gemacht. Mit einem guten Ergebnis. Laut Test müsste mein Sohn Schwierigkeiten im rechnen haben, aber keine im lesen und schreiben. Aber im rechnen ist er sehr gut. Hat in Mathematik keine Note schlechter als 2. In Deutsch aber steht er zur Zeit auf einer 6.
Der Schulpsychologe hat mir ein Übungsheft für meinen Sohn empfohlen ( 10 Minuten Rechtschreibtraining).
Aber mein Sohn wird trotz Anstrengung seinerseits nicht besser. Lesen geht nur recht mühsam voran und die Rechtschreibung hat sich auch kaum gebessert.
Leider hat seine recht engagierte Lehrerin plötzlich die Schule verlassen. Und so habe ich nun gar keinen Ansprechpartner mehr.
Soll ich meinen Sohn nochmal von einem Kinderpsychologen testen lassen? Oder es einfach so weiter laufen lassen wie bisher?? Ich weiß mir keinen Rat mehr. Sein Selbstbewusstsein ist zur Zeit im Keller.
Grüße
Tanja
1.) In Bayern gibt es einen ganz einfachen Test, der deutlich zeigt, wohin man mit Anstrengung kommt das Maßkrugstemmen mit ausgestreckter Hand. Schon nach kurzer Zeit geht der Arm nach unten.
Anstrengung ist schlicht und einfach der verkehrte Lösungsweg. Wer sich anstrengt, ist angestrengt, nicht gelöst! Und wer sich noch mehr anstrengt, ist noch mehr angestrengt. Wenn man es richtig macht, geht es ohne Anstrengung. Die Anstrengung ist der Indikator dafür, dass man es verkehrt macht.
2.) Ein Übungsheft macht nicht satt. Warum nur sehen alle so penetrant doof immer nur ein Sachproblem darin, wenn jemand Schreibfehler macht? Es kann doch auch ein menschliches Problem sein, und die Untersuchung zeigt sogar, dass es so gut wie immer ein menschliches Problem ist.
Es ist die Seele Deines Sohnes, die am Verhungern ist, darum wird er in immer mehr Sachen immer schwächer. Wenn Ihr ihn weiter verhungern lasst und dabei auch noch zu zusätzlichem Üben nötigt, dann steigert ihr damit nur die Erschöpfung und baut eine starke Blockade zum Lernen überhaupt auf. Lernen ist nämlich ein natürlicher Vorgang und es lernt sich immer von alleine, wenn die Bedingungen stimmen. Problemlösung kann also nie durch mehr Lehren geschehen sondern immer nur durch eine Klärung und Bereinigung der Bedingungen.
In der neuen Ich-kann-Schule gebe ich Deinem Sohn sofort gute Bedingungen für Persönlichkeitswachstum - d.h. ich gebe ihm beste Chancen, sich durch Entwicklung zu profilieren - dann kommt das Lernen sofort von selbst in Gang und auf Touren.
3.) Warum kümmert Ihr Euch denn so ausschließlich um alles Abnormale - das immer mehr als Folge Eures verfehlten Umgangs mit dem Problem wächst? Was meint Ihr wohl, wie sich die verschreckten, geringgeschätzten, durch Euer Verhalten völlig irritierten "Deutsch"-TALENTE Deines Sohnes gerade fühlen? Hättest Du als "Deutsch-Talent" Deines Sohnes bei dem Wetter Lust, auch nur einen Schritt vor die Türe zu gehen? Wie wär´s, wenn Ihr mal Kaiserwetter für schwache und geschwächte Talente macht???
Ich beobachte damit die schönsten Erfolge, und die wünsche ich Euch auch.
Franz Josef Neffe