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LRS wie geht es weiter ?

Gast , 12.10.2009 13:05
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Gast

Mein Sohn Luca leidet an LRS und ist nun in der 2. Klasse.
Er besucht seit Ostern eine LRS-Klasse, die bis zu den Herbstferien geht. Nun sollte er eigentlich wieder in seine Stammklasse zurückgehen. Darin sehen die Lehrer aber ein Problem. Rein Psychisch gesehen wäre es aber für Luca wichtig in seine alte Klasse wieder zurück zu gehen, da er wirklich großes Heimweh nach seiner alten Schule hat. Die hohe psychische Belastung macht sich mittlerweile durch Übergewicht bemerkbar. Außerdem lacht er kaum noch und hat auch kein Interesse mehr zum Fußballtraining zu gehen. Er zieht sich immer mehr zurück. Hinzu kommt sein inzwischen nur noch sehr geringes Selbstbewusstsein. Von den Schwierigkeiten mit den Hausaufgaben zu Hause gar nicht zu reden, was auch seinem Verhältnis zu mir nicht gerade zu Gute kommt.

Die so genannten Fachleute wissen sich auch keinen Rat mehr, können mir aber auch keine geeignete Schule nennen. Ich habe mich schon mit Privatschulen in Verbindung gesetzt, aber dort sind momentan alle Plätze belegt und die Wartelisten sind überlang.

Wir sind auch schon seit 3 Monaten in psychologischer Behandlung. Auch die Psychologin ist der Meinung, dass Luca mit fachgerechter Begleitung in seine alte Klasse zurück sollte.

Eine Lösung könnte eventuell sein, dass ein spezieller Begleitlehrer hinzugezogen wird, der mit Luca (und 2 weiteren Kindern, die in der gleichen Klasse sind und Probleme mit dem Sozialverhalten haben) Zusatzstunden absolviert, bzw. statt zusätzlichen Fächern wie z.B. Französisch. Dabei könnten auch z.B. die Hausaufgaben zu einem Teil gemacht werden. Für die restlichen Hausaufgaben würde ich dann gerne eine Unterstützung engagieren, die zu uns nach Hause kommt.

Was halten Sie von der Lösung? Gibt es eventuell anderweitige Möglichkeiten, die meinem Sohn weiterhelfen können?

Ich komme mir im Moment so vor, als ob ich gegen Windmühlen kämpfe. Mir fehlt jegliche Unterstützung vom Schul- und Jugendamt – dort werde ich eher als „hysterische“ Mutter abgestempelt. Jede bisherige Fördermöglichkeit musste ich selbst initiieren. Nur die Unterstützung und Ermutigung der Psychologin und Lucas Lehrerinnen (sowohl aus der LRS-Klasse als auch aus seiner Ursprungsklasse) zeigt mir, dass ich gut daran tue für Luca zu kämpfen.

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Gast

Andrea Hurst schrieb am 12. Oktober 2009 um 13:05 Uhr zum Thema: LRS wie geht es weiter ?
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Mein Sohn Luca leidet an LRS und ist nun in der 2. Klasse.
Er besucht seit Ostern eine LRS-Klasse, die bis zu den Herbstferien geht. Nun sollte er eigentlich wieder in seine Stammklasse zurückgehen. Darin sehen die Lehrer aber ein Problem. Rein Psychisch gesehen wäre es aber für Luca wichtig in seine alte Klasse wieder zurück zu gehen, da er wirklich großes Heimweh nach seiner alten Schule hat. Die hohe psychische Belastung macht sich mittlerweile durch Übergewicht bemerkbar. Außerdem lacht er kaum noch und hat auch kein Interesse mehr zum Fußballtraining zu gehen. Er zieht sich immer mehr zurück. Hinzu kommt sein inzwischen nur noch sehr geringes Selbstbewusstsein. Von den Schwierigkeiten mit den Hausaufgaben zu Hause gar nicht zu reden, was auch seinem Verhältnis zu mir nicht gerade zu Gute kommt.

Die so genannten Fachleute wissen sich auch keinen Rat mehr, können mir aber auch keine geeignete Schule nennen. Ich habe mich schon mit Privatschulen in Verbindung gesetzt, aber dort sind momentan alle Plätze belegt und die Wartelisten sind überlang.

Wir sind auch schon seit 3 Monaten in psychologischer Behandlung. Auch die Psychologin ist der Meinung, dass Luca mit fachgerechter Begleitung in seine alte Klasse zurück sollte.

Eine Lösung könnte eventuell sein, dass ein spezieller Begleitlehrer hinzugezogen wird, der mit Luca (und 2 weiteren Kindern, die in der gleichen Klasse sind und Probleme mit dem Sozialverhalten haben) Zusatzstunden absolviert, bzw. statt zusätzlichen Fächern wie z.B. Französisch. Dabei könnten auch z.B. die Hausaufgaben zu einem Teil gemacht werden. Für die restlichen Hausaufgaben würde ich dann gerne eine Unterstützung engagieren, die zu uns nach Hause kommt.

Was halten Sie von der Lösung? Gibt es eventuell anderweitige Möglichkeiten, die meinem Sohn weiterhelfen können?

Ich komme mir im Moment so vor, als ob ich gegen Windmühlen kämpfe. Mir fehlt jegliche Unterstützung vom Schul- und Jugendamt – dort werde ich eher als „hysterische“ Mutter abgestempelt. Jede bisherige Fördermöglichkeit musste ich selbst initiieren. Nur die Unterstützung und Ermutigung der Psychologin und Lucas Lehrerinnen (sowohl aus der LRS-Klasse als auch aus seiner Ursprungsklasse) zeigt mir, dass ich gut daran tue für Luca zu kämpfen.

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Liebe Andrea Hurst,
was würde geschehen, wenn ich alle Kinder, die mal dabei ertappt wurden, wie sie etwas genommen haben, in eine Diebstahlsförderklasse zusammenfassen würde? Wenn wir nicht blind sind, ist doch nicht zu übersehen, dass Kinder ALLES IN DEM GEISTE LERNEN, in dem wir es präsentieren. In einer Diestahlsklasse werde ich also nicht Rechnen lernen sondern mit Hilfe von Rechenübung ein noch besserer Dieb werden. In einer Legastöhnikerklasse lerne ich - man kann es gut beobachten - mit Hilfe von Rechtschreibübungen ein immer besserer Legastöhniker zu werden. Diese verdrehte Art des Lernens richtet sich allerdings gegen das Leben und seine Kräfte; es SCHWÄCHT uns, und die Instanz in uns, die für das Überleben zuständig ist, darf dieses UNspiel natürlich nicht mitmachen. Diese Instanz lässt uns zuerst ausweichen und ggf. zum Angriff übergehen - nötigenfalls in Form eines sog. Amoklaufes - oder, wenn die Expelosion verhindert wird, gibt es eine IMplosion der Persönlichkeit.
Wenn wir also das bzw. die Probleme LÖSEN wollen, brauchen wir an sich nur das Gegenteil tun wie die Pädagogen: die kümmern sich um ihren Lehrplan und die Dienstvorschrift und wir kümmern uns um die PERSÖNLICHKEIT.
Schaun wir uns doch mal die Persönlichkeiten an: Sind sie nicht fast alle schwach, manchmal hohl, verdrängen sie es nicht und schieben uns ihre Schuldgefühle zu, weil sie nichts anderes können?
Und wie ist es mit uns selber? Kennen wir unser feinsten Geistes- und Seelenkr#fte? Wie oft sprechen wir mit ihnen? Wann haben wir z.B. unserem Gehirn zuletzt gesagt, dass es genial ist? Wann haben wir unserem Können DANKE gesagt? Das alles wäre a) Nahrung für unsere Kräfte und würde sie b) zu unseren persönlichen Freunden machen. Stattdessen behandeln wir sie so miserabel, wie wir das durch Pädagogik gelernt haben: Wir strengen sie an, geben ihnen Mühe, überwinden sie. Wenn wir etwas mit ihnen LERNEN wollen, dann QUÄLEN wir sie dabei. Und unser Gedächtnis, das ja nicht auswählen kann, muss dass ALLES MIT QUAL speichern. Und dann treffen wir jedesmal QUAL, wenn wir IN UNS gehen. Wer will da noch in sich gehen?
Hier ist also der springende Punkt.
Ich selbst, Sie, Ihr Kind, jeder KANN sofort der beste Freund aller seiner Kräfte werden. Statt unsere Talente so schal anzusehen wie andere, sehen WIR ihre GRÖSSE, selbst wenn die noch ganz klein sein sollte. Und dann geben wir dieser kleinen Größe unsere Bewunderung, unsere Achtung, unser Interesse und mehr desgleichen. Und davon werden ALLE SCHWACHEN STÄRKEN STARK. Autosuggestion nenne ich das in der Ich-kann-Schule, aber nur wenn es in der feinen Qualität von Coué geschieht.
Sachproblemlösungsversuche wirken i.d.R. kontraproduktiv, wenn nicht zuvor die menschlichen Probleme gelöst werden. Wenn ich noch zu schwach dafür bin, schwächen mich alle Übungen noch mehr und nehmen mir - mit ungeheurer SUGGESTIVER WIRKUNG weiter Kraft. Darum: zuerst Kräfte stärken und eine gute Beziehung zu ihnen aufnehmen und pflegen!
Wenn Du so 5000 Talente in dir als beste Freunde gewonnen hast und deine 5000 neuen Freunde strahlen aus, dass es ihnen mit Dir GUT geht, dann wirst Du ungeheuer interessant für alle Talente in allen Leuten, denen es noch schlecht geht. Denle es mal durch und probiere, ich freue mich auf Euren Erfolg.
Franz Josef Neffe

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Unsere LRS-Beratungsstelle wurde 1989 als Arbeitsgruppe der sprachwissenschaftlichen Abteilung des Germanistischen Instituts der RWTH Aachen gegründet.


Seit 1994 ist sie beim Amtsgericht Aachen als gemeinnütziger Verein registriert und seit 1995 vom Jugendamt der Stadt Aachen offiziell als Träger der freien Jugendhilfe anerkannt.

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