­

Zurückstufung 1 Klasse

Gast , 25.08.2009 09:05
?
Gast

Hallo Marion,
als ich Deinen Bericht laß, konnte ich nur mit dem Kopf schütteln. Mein Stiefkind hat auch LRS. Bei ihm wurde dies im Laufe der 2. Klasse diagnostiziert. Und auch hier weigerte sich die Lehrerin, unseren Sohn an eine andere Schule abzugeben. Mein Mann selber Legasteniker wollte aber, dass es ihm mal besser ergehen würde, als ihm. Jedenfalls haben wir es geschafft, ihn an eine Förderschule mit dem Schwepunkt Sprache umzuschulen. Im ersten Moment dachte ich auch, "Oh mein Gott, eine Förderschule", aber es war genau das richtige as wir taten. Er fing dort in der zweiten Klasse noch einmal von vorne an, mit neuen Schülern, die alle das selbe Problem hatten. Außerdem war die Klasse klein (13). atürlich schämte er sich am Anfang. Hinzu kam noch, dass er auch schon zu groß für sein Alter war. Aber im Laufe der Zeit lernte er, Dazu zu stehen. Jetzt besucht er die 5. Klasse einer ganz normalen Regelschule. Die Probleme sind zwar immer noch teilweise da, aber er hat sehr große Fotschritte gemacht und findet auch Anerkennung in seiner neuen KLasse. Was ihm auch geholfen hat, war seine Teilnahme an einem Sportverein. Da kann er sehr gut seine Schwäche ausgleichen und wird akzeptiert, wie alle anderen.
Vielleicht hilft das ein bißchen. Man brauch viel Mut, vor allem Lehrern gegenüber. Aber als Elternteil weiß an instinktiv immer noch, was das Beste für das Kind ist.
Kathy



Marion schrieb am 25. August 2009 um 09:05 Uhr zum Thema: Zurückstufung 1 Klasse
_________________________________________________
Hallo und guten Morgen,
vielleicht kann mir jemand helfen...
Meine Tochter Lena ist 7 Jahre alt und wird demnächst auf LRS getestet, für mich ist dies aber schon lange klar.
Sie wurde letztes Jahr eingeschult, aufgrund ihrer Schwierigkeiten im Deutschunterricht, sprach ich die Lehrerin auf meinen Verdacht an, dies wies sie weit von sich:"Das könne man erst später erkennen..."
Ein halbes Jahr später gestand sie ein, dass diese Möglichkeit doch sehr nahe läge.
Beim letzten Elternsprechtag sagte sie uns, dass sie es befürworte, dass meine Tochter den Deutschlernstoff nochmals wiederholen solle.
So wie sie es schilderte, hieß dies für uns sie würde in der zweiten Klasse teilweise den Stoff der ersten Klasse wiederholen.
Unsere Tochter litt unsäglich unter ihrem -in ihren Augen- "Unvermögen", sie nannte sich selbst Versager, sagte in den Ferien, dass sie es nicht wert sei in die 2 Klasse zu kommen etc
Es brach mir fast das Herz...
Während dessen meldete ich mich beim schulpsychologischen Dienst, ging auf deren Anraten zum HNO und Augenartz. Beide Ärtzte empfahlen, dass Lena in der Klassse vorne sitzen solle, da sie leicht ablenkbar wäre.
Sie geht nun auch regelmäßig zu einer Logopädin, wir spielen Buchstaben- und Silbenspiele bis zum Abwinken.
Nun kommt es:
In der ersten Schulwoche nach den Sommerferien war Lena voller Stolz, sie fühlte sich nun groß und das erste mal seit Monaten ging sie wieder gern in die Schule.
Gestern, also erster Tag der neuen Woche, kam der Hammerschlag:
das erst was sie mir erzählte war, "Mama, ich bin wieder Erstklässler... Dabei habe ich mich so angestrengt..."
Ich war wie vom Donner gerührt, sah dass sie vor Stunden wohl geweint hatte.
Kurzzusammenfassung dieses großen Tages meines Kindes:
Sie sollte wieder die kleinen Hefte benutzen, machte die Hausaufgaben der ersten Klasse (ausmalen eines Schulranzen), muß wieder wie alle Erstklässler um 8.20h zum Unterricht, anstatt um 9.00h und wurde von den Mitschülern ausgelacht und gehänselt, ist -kurz gesagt-ein Häufchen Unglück.
Zudem sitzt sie in der Klasse wieder einmal hinten, obwohl ich der Lehrerin das Ergebnis der Untersuchung bereits am ersten Schultag sagte...
Wäre ich nicht berufsstätig, hätte ich meine Tochter sofort aus der Schule genommen.
Nun weiß ich nicht, was ich tuen muß, um mich dagegen zu wehren.
Ich überlege, ob ich sie nun entgültig von dieser Schule hole.
Kenne aber nicht die Schritte, die ich dafür einhalten muß.
Ich bin so wütend, zumal ich den Sinn einer Wiederholung des gesamten Lernstoffes der 1 Klasse nicht sehe. Ich habe LRS so verstanden, dass die Buchstaben unverständliche Hieroglyphen sind, die sich erst langsam einprägen...
Belasse ich es dabei, trotz Leidensdruck meiner Tochter, was ist am Ende der zweiten Klasse? Ist sie dann der Oberprimus? Wohl kaum...
Vielleicht ist es nicht einmal das Zurückstufen an sich, sondern die Art, wie dies vollzogen wird...
Hat jemand Erfahrung mit einem Schulwechsel am Anfang eines neuen Schuljahres?
Der oben geschilderte Vorgang ist für mich übrigens nur noch das I-Tüpfelchen, es ist noch viel mehr vorgefallen und ich kann meine Tochter nicht mehr leiden sehen...
Entschuldigt,dass mein Beitrag so lang geworden ist, aber ich wollte den Sachverhalt möglichst im Zusammenhang schildern.
Weiß jemand Rat?
-------------------------------------------------

?
Gast

Marion schrieb am 25. August 2009 um 09:05 Uhr zum Thema: Zurückstufung 1 Klasse
_________________________________________________
Hallo und guten Morgen,
vielleicht kann mir jemand helfen...
Meine Tochter Lena ist 7 Jahre alt und wird demnächst auf LRS getestet, für mich ist dies aber schon lange klar.
Sie wurde letztes Jahr eingeschult, aufgrund ihrer Schwierigkeiten im Deutschunterricht, sprach ich die Lehrerin auf meinen Verdacht an, dies wies sie weit von sich:"Das könne man erst später erkennen..."
Ein halbes Jahr später gestand sie ein, dass diese Möglichkeit doch sehr nahe läge.
Beim letzten Elternsprechtag sagte sie uns, dass sie es befürworte, dass meine Tochter den Deutschlernstoff nochmals wiederholen solle.
So wie sie es schilderte, hieß dies für uns sie würde in der zweiten Klasse teilweise den Stoff der ersten Klasse wiederholen.
Unsere Tochter litt unsäglich unter ihrem -in ihren Augen- "Unvermögen", sie nannte sich selbst Versager, sagte in den Ferien, dass sie es nicht wert sei in die 2 Klasse zu kommen etc
Es brach mir fast das Herz...
Während dessen meldete ich mich beim schulpsychologischen Dienst, ging auf deren Anraten zum HNO und Augenartz. Beide Ärtzte empfahlen, dass Lena in der Klassse vorne sitzen solle, da sie leicht ablenkbar wäre.
Sie geht nun auch regelmäßig zu einer Logopädin, wir spielen Buchstaben- und Silbenspiele bis zum Abwinken.
Nun kommt es:
In der ersten Schulwoche nach den Sommerferien war Lena voller Stolz, sie fühlte sich nun groß und das erste mal seit Monaten ging sie wieder gern in die Schule.
Gestern, also erster Tag der neuen Woche, kam der Hammerschlag:
das erst was sie mir erzählte war, "Mama, ich bin wieder Erstklässler... Dabei habe ich mich so angestrengt..."
Ich war wie vom Donner gerührt, sah dass sie vor Stunden wohl geweint hatte.
Kurzzusammenfassung dieses großen Tages meines Kindes:
Sie sollte wieder die kleinen Hefte benutzen, machte die Hausaufgaben der ersten Klasse (ausmalen eines Schulranzen), muß wieder wie alle Erstklässler um 8.20h zum Unterricht, anstatt um 9.00h und wurde von den Mitschülern ausgelacht und gehänselt, ist -kurz gesagt-ein Häufchen Unglück.
Zudem sitzt sie in der Klasse wieder einmal hinten, obwohl ich der Lehrerin das Ergebnis der Untersuchung bereits am ersten Schultag sagte...
Wäre ich nicht berufsstätig, hätte ich meine Tochter sofort aus der Schule genommen.
Nun weiß ich nicht, was ich tuen muß, um mich dagegen zu wehren.
Ich überlege, ob ich sie nun entgültig von dieser Schule hole.
Kenne aber nicht die Schritte, die ich dafür einhalten muß.
Ich bin so wütend, zumal ich den Sinn einer Wiederholung des gesamten Lernstoffes der 1 Klasse nicht sehe. Ich habe LRS so verstanden, dass die Buchstaben unverständliche Hieroglyphen sind, die sich erst langsam einprägen...
Belasse ich es dabei, trotz Leidensdruck meiner Tochter, was ist am Ende der zweiten Klasse? Ist sie dann der Oberprimus? Wohl kaum...
Vielleicht ist es nicht einmal das Zurückstufen an sich, sondern die Art, wie dies vollzogen wird...
Hat jemand Erfahrung mit einem Schulwechsel am Anfang eines neuen Schuljahres?
Der oben geschilderte Vorgang ist für mich übrigens nur noch das I-Tüpfelchen, es ist noch viel mehr vorgefallen und ich kann meine Tochter nicht mehr leiden sehen...
Entschuldigt,dass mein Beitrag so lang geworden ist, aber ich wollte den Sachverhalt möglichst im Zusammenhang schildern.
Weiß jemand Rat?
-------------------------------------------------

Eigentlich müsste ich mich als Ich-kann-Schule-Lehrer für meine Kollegen schämen, doch es hilft Dir sicher mehr, wenn ich Dir a) über das hinaus, was Du schon erkannt hast, zeige, was verkehrt läuft, und b) wenn ich Dir und Deinem Kind einen Lösungsweg zeige.
Ich möchte aber Euch beide wenigstens um Verzeihung bitten, denn es ist wichtig, dass Ihr die Lehrer versteht, um zu erkennen, wo und wie Einfluss möglich sein kann.
Mit nichts anderem können wir die Probleme Deiner Tochter lösen als MIT IHREN KRÄFTEN UND TALENTEN.
Wie wurde mit diesen Talenten bisher umngegangen? Sie haben doch immer wieder mehr als deutlich signalisiert: nicht dass sie schlecht sind sonder dass sie SCHWACH sind und einer STÄRKUNG bedürfen! Und was hat man ihnen gegeben? Man hat sie mit "Förderung" weiter geschwächt.
Man hat sie nicht für vol genoimmen. Man hat sie gedemütigt, erniedrigt und gekränkt. Man hat sich überhaupt nicht für sie interessiert und nur versucht, sie immer wieder in eine vorgefertigte Schaböone zu pressen. Ein"geistuger" Umgang mit Geist, der einem die Haar zu Berge stehen lässt!
Du hast schon an Anzeichen erkannt, dass dies nicht der Weg sein kann, aber man hat Dich nur von Deiner realen Spur abgebracht. Das ging halbwegs einfach, weil Du unsicher und auch nicht auf die Pflege der Kräfte sondern auf die Bekämpfung der Schwächen dressiert bist wie wir alle. Kampf stärkt aber keine Kräfte sondern er schwächt sie noch mehr, wie Du siehst.
Die Scgwächen sind aber nichts weiter als nur WEGWEISER zu den STÄRKEN; um die wir uns zu wenig gekpmmert haben, und um diese geht es und nicht um die Schwächen.
So wie wir den Körper mehrmals täglich füttern, damit er wächst und stark wird, so müssen wir endlich dafür sorgen, dass die Seele und der Geist Deines Kindes nicht ganz verhungern: auch sie brauchen regelmäßig zu essen und Pflege. Mit ein wenig Einfühlungsvermögen sollte sich ein spontanes PERSÖNLICHKEITSWACHSTUM ergeben, und wenn der Mensch über sich hinauswächst, dann wächst er über ALLE Probleme der augenblicklichen Grölßenordnung hinaus.
Probleme ERSCHEINEN immer außen als Sachprobleme und SIND innen menschliche Probleme. In der Du-musst-Schule haben wir immer nur gelernt, an der äußeren nErscheinungsform der Probleme rumzumachen, in der neuen Ich-kann-Schule löse ich die Probleme auf der SEINS-Ebene INNEN. Und das kann jedes kleine Kind. Ich habe es oft genug ausprobiert.
Als einfachstes Mittel empfehle ich die Schlafsuggestion Deiner Aufmerksamkeit. Wenn Deine Tochter schlä#ft, ist sie entspannt und nichts lenkt sie ab. Das heißt anders herum: jedes Deiner Worte hat dann 100% Wirkung. Bitte ihre Talente um Verzeihung, bestätige ihnen, dass sie verkehrt behandelt wurden von allen! Nur auf der Basis der Wahrheit kann eine starke, gesunde Persönlichkeitsentwicklung wachsen. Bestätige ALLEN Kräften / Talenten Deiner Tochter, dass sie GUT sind! Bestätige sie, das richtet auf. Sage ihnen immer wieder, wie gut sie sind! Zeige lebhaftes Interesse an ihrer guten Entwicklung! Sprich ihnen Kraft und Stärke zu. Stelle Dich eindeutig auf ihre Seite. Male ihnen ihren guten Weg aus und sage ihnen, dass Du sie am Ziel erwartest! Gib ihnen einen glasklaren Auftrag für ihre gute Entwicklung! Jeden Abend ein paar Minuten, nach Gefühl auch etwas mehr. Du wirst sehr bald die Entwicklung merken.
Auch am Tag. Sei mit Deiner Tochter neugierig auf das Wachstum ihrer GÜTE! Denn das, woran Ihr denkt, dem fließt Eure ENERGIE zu. Wenn ich jemand etwas Gutes sage, lass ich ihn immer wiedre FÜHLEN, wie sich das anfühlt. Schon einmal, dass sich überhaupt unsere verkümmerte WAHRnehmung dafür wieder entwickelt. Und dann lass ich ihn selbst füglen, was es für eine Wirkung hat, wenn er GUT zu sich selbst spricht und ist. Alle guten Worte wirken GUT. So kann ich jedem zeigen, dass er von mir völlig unabhängig ist. So wird man eine STARKE Persönlichkeit. Die Lehrerin Deiner Tochter muss das erst noch werden; wo Du stehst, spürst Du selber. Wir alle können unser Wachstum fördern und das der anderen, indem wir durch unser DENKEN eine Atmosphäre schaffen, die Wachstum fördert. Du siehst selbst, dass die in Eurem Falle angewandte "Päsagogik" ständig Eure Kräfte auffrisst und Euch auszehrt. Ihr werdet immer hohler und leerer gebrannt. Dabei habt Ihr alle ganz vorzügliche Talente. Fang DU als erste an, diesen (bei allen) eine Chance zu geben! Ich freue mich auf Euren Erfolg; er ist gut möglich.
Franz Josef Neffe

Powered by ChronoForums - ChronoEngine.com

Noch Fragen? Senden Sie uns Ihre Nachricht!

Kurz vorgestellt

Unsere LRS-Beratungsstelle wurde 1989 als Arbeitsgruppe der sprachwissenschaftlichen Abteilung des Germanistischen Instituts der RWTH Aachen gegründet.


Seit 1994 ist sie beim Amtsgericht Aachen als gemeinnütziger Verein registriert und seit 1995 vom Jugendamt der Stadt Aachen offiziell als Träger der freien Jugendhilfe anerkannt.

Unsere Angebote

  • Umfassende LRS-Diagnostik
  • Ausführliche Beratung
  • Individuelle Förderung
  • Förderung nach KJHG §35a
  • Regelmäßige Förderdiagnostik
  • Außenstellen im Dreiländereck
  • Kooperationen mit vielen Schulen
  • Online-Diagnostik
  • Ergänzende Lernspielsoftware

 

Ihre Nachricht
Invalid Input
Ungültige Eingabe
Ungültige Eingabe