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ich bin ein Mädchen mit LRS

Gast , 13.07.2008 18:58
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Gast

Hallo!!
Mein Name ist Louisa ich habe gerade die Schule beendet.
Ich habe eine festegestellte Legerstenie seit der 2.ten Klasse.Ich habe eine sehr ausgeprägt Legerstenie gehabt und habe sie auch immer noch habe aber trotzdem den Deutsch erweiterungskurs geschafft.
Mit meinem schreiben will ich mut machen damals als es bei mir festgestellt wurde konnte mir leider niemand mut machen meine eltern wussten nicht was los war und ich auch nicht zudem habe ich noch wahrnehmungsstörungen und grob und fein motorik schwierigkeiten.
Als ich dann auch noch zu einer Legerstnekerin gemacht wurde brach für mich eine große welt in sich zusammen der Pychologe sagte damls wenn 100Kinder lesen dann lesen 99 besser als ich und das war sehr harter schlag ins gesicht lesen wollte ich dann erst recht nicht mehr.
ich sagte einmal die Bücher sind mein größter feind ich lernte sachen die ich für die schule lesen musste einfach auswendig und das ´war für mich leichter als es zu lesen.
besorgt euren Kinder nachhilfe lehrer die spezielle drauf geschult sind macht alles meschen mögliche so wie meine eltern und lasst eure kinder nicht im regen stehen denn wie man sich fühlt das kann man nicht beschreiben.

lg louisa

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Gast

Liebe Louisa,
ich bin einer von den "Profis", von denen Kinder lernen sollten, dass sie GUT sind und sich ihre Talente - wie immer sie auch anfangs sein mögen - GUT entwickeln werden.
Wir haben Papierschablonen, nach denen testen wir, und wenn jemand das nicht erreicht, was in diesen Schaböonen steht, tun wir so, als wüssten wir über das ganze Leben Bescheid und sagen ihm so schrecklich dumme Dinge wie Dein Psychologe, und wir merken meist noch nicht einmal, was wir damit anstellen. Da er es wohl nicht getan hat, bitte ich Dich an seiner Stelle um Verzeihung. Es war nicht die Wahrheit, was er gesagt hat.
Du hast ein Lesetalent wie er auch oder wie ich, und wahrscheinlich ist Deines sogar FEINER, denn es hat großen Schmerz empfunden bei dieser Demütigung. Schmerzempfinden können ist aber alles andere als ein Zeichen von Dummheit, ganz im Gegenteil! Empfindenkönnen ist ein Zeichen von Feinfühligkeit, Du weißt es. Seine Lesefähigkeit konnte all das nicht so gut empfinden wie Du, sonst hätte sie ihm gesagt, dass er so etwas Schreckliches nicht tun darf. Du bist also feiner begabt als er.
Du brauchst ja nur zu schauen, was Du - ohne Hilfe, ja mit den großen und starken Hindernissen und Belastungen, die man dir gemacht - alles gelernt und geschafft hast! Wenn wir Deinen Text beide ganz genau untersuchen, dann würden wir erkennen, dass Deine "Fehler" ein System haben, und das heißt, dass Du intelligent genug warst, Dir eine eigene "Rechtschrift" zu erschaffen - etwas, wozu die wenigsten Deiner Lehrer, die Dir hätten zeigen sollen, wie man angstfrei gut schreibt, zustandbringen dürften. Ich möchte Dir ausdrücklich meinen Respekt für Dein Können bekunden.
Ich weiß, wie sich das anfühlt, wenn einem so große Lasten auf der Seele liegen, dass man wie gelähmt ist. Von außen kann man das - bei schlampiger Beobachtung - als Wahrnehmungsstörung und grob- und feinmotorische Schwächen abtun, aber damit drückt man sich nur vor der Verantwortung die man in seinem Tun der Seele gegenüber hat. Ich weiß nicht, ob es mir in Deiner Haut besser ergangen wäre. Es ist erstaunlich, was Du geschafft hast. Und ich bin mir sicher, dass Du - ohne Mühe - noch viel mehr schaffen kannst.
Überlege einmal folgendes Das Gedächtnis kann nicht auswählen. Es muss immer ALLES speichern. Hast Du je überprüft, was Du ALLES gespeichert hast? Wenn ich es bei Kindern wie in Deinem Fall untersucht habe, dann waren da bei 20 eingeübten "Merkwörtern" immer mindestens 3 Zentner Angst und Wut und Verzweiflung und Nicht-mehr-sehen-Können und Hat-ja-doch-keinen-Sinn und Alles-Scheiße und Zum-Kotzen u.dgl.m. dabei. Nun überlege einmal Wie soll man so einem Misthaufen am nächsten Tag beim Diktat eines von den 20 Wörtern wiederfinden?
Überlege mal weiter Wenn Du auf solche Weise immer nur all diesem grauenhaften Schrott begegnest, wenn Du die Tür zu Deinem Gedächtnis aufmachst, kannst Du dir da erklären, dass daraus eine ganz natürliche Unlust, zu lernen, ja, eine Blockade, entsteht?
Wenn Du Dein eigenes Schicksal genau untersuchst, entdeckst Du da nicht immer wieder Punkte, wo es durch die "Hilfe" noch schlimmer gemacht wurde?
BELASTET nützt einem das Gelernte nichts! FREI braucht man es zur Verfügung und nicht in einem Misthaufen!
Es freut mich ganz besonders, dass Deine Eltern offensichtlich zu Dir gehalten haben. Das haben nicht alle Kinder, die das erleben, was Du erlebt hast.
Magst Du Dir einmal vorstellen, dass Dein Schreib- und Dein Lesetalent (und noch weitere geschwächte Talente) Deine Kinder sind? Kannst Du Dir vorstellen, wie wichtig es für sie wäre, jemand zu haben, auf den felsenfest Verlass ist? Jemand, der - komme, was da wolle - an sie glaubt? Wenn ich Deinen geschwächten Talenten sage, dass sie GUT sind, wie fühlen sie sich da? Wie fühlen sie sich, wenn ich hier öffentlich, wo es jeder lesen kann, sage, dass sie für Dich auch noch richtig lesen und schreiben lernen können? Sie müssen nicht, aber ich stehe dafür, dass sie fähig dazu sind. Ich sage Dir, warum.
Du hast, wie schon angedeutet, ein "eigenes Schreibsystem" entwickelt, und dazu muss man viel intelligenter sein als dazu, einfach richtig lesen + schreiben zu lernen. Deine langjährigen Schulerfahrungen sind wohl - zugegebenermaßen - so, dass da jeder froh sein würde, wenn es endlich vorbei ist. DAS soll ja auch vorbei sein. Aber willst Du DAS Dein Leben lang in Deinem Gedächtnis so mitschleppen? Wie wäre es, wenn Du Deine Intelligenz nutzt, um es gegen etwas Besseres auszutauschen. In der Ich-kann-Schule mache ich das immer mit Kindern.
Sie nehmen einen ihrer Gedanken und ernennen ihn zum Hausmeister ihres Kopfes. Er hat zuerst einmal 3 Aufträge 1.alle Fehler ausmisten, 2. im Gedächtnis alles optimal ordnen und zur Verfügung halten, 3. aufpassen, dass man nicht wieder Fehler macht. Seinem "Hausmeister" gibt man einen feinen Namen und behandelt ihn gut, dann nimmt er einem diese Riesenarbeit ab.
Eine weitere Ich-kann-Schule-Regel heißt "Fange nicht eher zu lernen an, als Du Dich nicht in den Zustand versetzt hast, in dem Du es gerne wieder erinnern magst!" Stell Dir vor, Du schaust Dir IN BESTEM GEFÜHL noch einmal die Rechtschreibregeln im Duden an, überprüfst Deine Schwachstellen und entdeckst und korrigierst sie und verhilftst damit endlich Deinen Stärken zum Durchbruch! Das wäre doch eine Genugtuung.
Das ganze geschieht natürlich mühelos (sonst würde es ja wieder mit Mühe gespeichert!) und in kleinen Happen. Soviel gibt es da nämlich gar nicht, was gelernt werden muss.
So, und jetzt stell Dir einmal vor, wie sich Deine Talente fühlen, wenn Du Dich nicht mehr für sie schämst sondern ihre beste Freundin wirst und Dich mit ihnen durchsetzt! Was meinst Du, wie Deine Ausstrahlung ist, wenn Du mit diesen Talenten spazierengehst?!
Und noch was. Waren es nicht Deine GUTEN Talente, die Dich zu der reifen Leistung veranlasst haben, anderen Mut zu machen? Du siehst also, wie unternehmungslustig Deine Talente sind. Man möchte Dich fast beneiden drum. Ich wünsche Dir immer wieder noch einen guten Erfolg mit ihnen, Dein ganzes Leben lang! Mit herzlichen Grüßen
Franz Josef Neffe

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Gast

Louisa schrieb am 13. Juli 2008 um 18:58 Uhr zum Thema: ich bin ein Mädchen mit LRS
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Hallo!!
Mein Name ist Louisa ich habe gerade die Schule beendet.
Ich habe eine festegestellte Legerstenie seit der 2.ten Klasse.Ich habe eine sehr ausgeprägt Legerstenie gehabt und habe sie auch immer noch habe aber trotzdem den Deutsch erweiterungskurs geschafft.
Mit meinem schreiben will ich mut machen damals als es bei mir festgestellt wurde konnte mir leider niemand mut machen meine eltern wussten nicht was los war und ich auch nicht zudem habe ich noch wahrnehmungsstörungen und grob und fein motorik schwierigkeiten.
Als ich dann auch noch zu einer Legerstnekerin gemacht wurde brach für mich eine große welt in sich zusammen der Pychologe sagte damls wenn 100Kinder lesen dann lesen 99 besser als ich und das war sehr harter schlag ins gesicht lesen wollte ich dann erst recht nicht mehr.
ich sagte einmal die Bücher sind mein größter feind ich lernte sachen die ich für die schule lesen musste einfach auswendig und das ´war für mich leichter als es zu lesen.
besorgt euren Kinder nachhilfe lehrer die spezielle drauf geschult sind macht alles meschen mögliche so wie meine eltern und lasst eure kinder nicht im regen stehen denn wie man sich fühlt das kann man nicht beschreiben.

lg louisa


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Hallo Louisa
Bei mir wurde Lrs auch in der zweiten klasse festgestellt. Ich habe zwar fördugen bekommen aber die meisten lehere war damit über fordert. Ich habe auch viel auswendig gelehrnt weil es einfach war als zu lesen. Ich bin gerade da bei die mitterlereife zu machen. Ich finde es gibt immer noch viel zu wenig förderungen für LRS . Es sollte extra kurse und schule in jedem Bundesland für kinder und jugendliche geben.

lg Laura

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Unsere LRS-Beratungsstelle wurde 1989 als Arbeitsgruppe der sprachwissenschaftlichen Abteilung des Germanistischen Instituts der RWTH Aachen gegründet.


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