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LRS ja ode nein?

Gast , 20.11.2007 07:52
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Gast

Hallo,
haben unseren Sohn Niklas (8 Jahre, 3. Klasse) auf Raten seiner Lehrerin bei einem Kinderpsychologen vorgestellt.
Der hat ihn 2 Tage getestet auf Wahrnehmungsstörung, LRS usw. Das Ergebnis ist, das keine Wahrnehmungsstörung vorliegt, LRS wohl auch nicht und er hat einen sehr hohen IQ. Trotzdem macht er sehr viele Rechtschreibfehler. In geübten sowie ungeübten Diktaten mehr als 15 Fehler. Lesen ist o.k. Textverständnis problemlos. Jetzt hat uns seine Lehrerin angerufen und uns geraten, Niklas auf jeden Fall Ausserschulisch fördern zu lassen, da er sonst seine "LRS" nicht mehr auffangen könne. Sie sagt auch, dass er permanent seinen Tischnachbarn stört und nicht so reges Interesse am Unterricht zeigt. Niklas sagt zu Hause oft, er sei furchtbar aufgeregt vor den Diktaten und es sei ihm langweilig in der Schule. Jetzt wissen wir überhaupt nicht mehr, was wir machen sollen. Der Psychologe hat uns klar geraten, Niklas nicht weiter von Pontius nach Pilatus zu schleppen und die Lehrerin rät mittlerweise zu der Wiederholung der 3. Klasse.
Hat jemand einen Rat oder ähnliche Erfahrung? Wir sind schon völlig durch den Wind weil jeder was anderes sagt.
Liebe Grüße Leona

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Gast

Na, Sie haben doch alle Informationen - fast schon auf dem Silbertablett präsentiert - die Sie brauchen, um das Problem zu lösen
Der Unterricht ist so langweilig, dass Ihr Sohn schon seinen Tischnachbarn stören muss, um sich Luft zu verschaffen. Was täten Sie denn, wenn Sie z.B. einen langweiligen Vortrag anhören müssen und am liebsten davonlaufen würden?
Eine zwei Tage lange, ausführliche Testung durch den Fachmann kommt zu der deutlichen Diagnose keine Legasthenie, und Empfehlung, nicht das weiter zu steigern, was das Problem schon bisher immer größer gemacht hat. Sehr hoher IQ beim Kind. Sie selber wissen, dass er KANN.
Wie wäre es, wenn Sie mal auf der Ermittlung des IQ der Lehrerin bestehen würden, die offensichtlich keinerlei Interesse an aufwendigen und teuren Hilfen zeigt, die ihr nicht in den Kram passen? Sind Sie noch nie auf den Gedanken gekommen, diese Frau könnte Schwierigkeiten mit sich selber haben? Das meine ich kein bisschen als Vorwurf sondern eher als Frage Warum hilft dieser Frau keiner in diesem Schulsystem voller Profis?
Es ist doch kaum zu übersehen, dass die bisherigen Maßnahmen nicht geeignet waren, das Problem zu lösen, es im Gegenteil groß gemacht haben. Noch mehr außerschulische Förderung und sogar Wiederholen und schon jetzt (??!??) alles daran festzumachen - was treibt sie, das Problem so groß und immer noch größer zu machen?
Wenn Sie wirklich genau hinschauen Das soll etwas mit Legasthenie zu tun haben???
Könnte es sein, dass Sie ein wenig Schiss haben vor der Amtsperson und der Behörde Schule? Damit möchte ich Sie nicht gegen die Schule aufbringen sondern zu einer sachlichen Klärung mit ihr bewegen.
Wenn ich Ihr Sohn wäre, ich hätte das dringende Bedürfnis, mich mit meinen Fehlern für die mir angetanen Fehler zu revanchieren; mein kluges Unbewusstes würde das für mich organisieren. Und das Unbewusste Ihres Sohnes hat im Intelligenztest noch besser bestanden als ich!
Wie wäre es, wenn Sie mit diesem Unbewussten sprechen lernten? In der neuen Ich-kann-Schule würde ich mich bei den Rechtschreibtalenten für die Geringschätzung und die verkehrte Behandlung entschuldigen. Dann würde ich fragen, was sie brauchen, um sich optimal zu entwickeln, und unter welchen Bedingungen sie sich am liebsten voll entfalten würden. Was würden Sie denn für Bedingungen stellen, wenn Sie das Rechtschreibtalent Ihres Sohnes wären? Hätten Sie Lust, sich unter seinen derzeitigen Bedingungen überhaupt zu zeigen? Hätten Sie als Rechtschreibtalent Lust, für diese Schule auch nur den kleinen Finger krumm zu machen?
Gute Ergebnisse bewirkt, wenn man die Beziehung zu den Talenten klärt und als Freund der Talente und ihrer Entwicklung handelt. Aus Ihrem Bericht lese ich, dass die Talente Ihres Sohnes, die sich nicht unterworfen haben, eher wie Feinde behandelt werden.
Schauen Sie sich doch einmal die Lehrpläne der 3. Klasse an (auf der Homepage des KUMI z.B.); es ist fast banal, was da zu lernen ist. Und wenn es Ihrem Sohn - was ich gut verstehen kann - jetzt schon langweilig ist, was soll da erst bei der Wiederholung passieren?
Wenn ich die Lehrerin Ihres Sohnes wäre, würde ich ihn nach der Pater-Eymieu-Methode behandeln. Dieser kluge Jesuit aus Marseille war vor über 100 Jahren wegen seiner Erfolge berühmt, weil er alle Leute stets so behandelte ALS OB sie schon so gut wären, wie er sie gerne gehabt hätte. Was glauben Sie, was passiert, wenn Ihr Sohn in meine Klasse kommt und ich sage ihm "Ich sehe es Dir an, Du bist ein Genie. Und Rechtschreiben kannst Du am besten von allem. Ich hätte wichtige Aufgaben, mit deren Lösung man sehr angesehen werden kann; sag mir Bescheid, wenn Du gut genug schreiben kannst und magst!"?
Erkennen Sie, was man "nähren" muss, wenn die Ergebnisse wachsen sollen? Das können Sie alles auch - sogar ganz ausgezeichnet. Ich freue mich auf Ihre Erfolge.
Franz Josef Neffe

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Gast

Hallo,
unser Sohn (8) war auf anraten der Klassenlehrerin zwei Testtage in einer LRS-Klasse.
Dort stellte man nun eine LRS fest. Die meisten Probleme hat er in der Hörwahrnehmung. Nun müssen wir bis 04.04.08 entscheiden, ob er die 3.Klasse in dieser gesonderten Klasse (andere Schule) besucht. Die Klassenlehrerin meint, das die jetzige Grundschule für "seine Probleme" nicht die ausreichenden Fördermöglichkeiten anbieten kann. Momentan schreibt er nur 1 und 2 und bis jetzt eine 3 in einem Diktat. Ansonsten ist es wie bei Ihnen er findet den Unterricht langweilig und seine Intelligenz wurde mit 120 als überdurchschnittlich eingeschätzt. Weil wir uns unsicher waren, haben wir eine zweite Meinung eingeholt bei einer Privatschule, die Förderunterricht für LRS anbietet. Dort sagte man uns, daß er keine bzw. nur geringe Auffälligkeiten zeigt - jedenfalls keine LRS !
Was nun ? Ich mag mein Kind auch nicht mehr mit endlosen Tests belasten. Mit dem Schulwechsel wird er völlig aus seiner gewohnten Umgebung gerissen. Die Schule wehrt sich aber auch, ihm einen Nachteilsausgleich zu geben, falls wir den Besuch dieser Schule ablehnen. Kennt sich jemand mit Aiditiven Störungen aus ?
Hallo,
haben unseren Sohn Niklas (8 Jahre, 3. Klasse) auf Raten seiner Lehrerin bei einem Kinderpsychologen vorgestellt.
Der hat ihn 2 Tage getestet auf Wahrnehmungsstörung, LRS usw. Das Ergebnis ist, das keine Wahrnehmungsstörung vorliegt, LRS wohl auch nicht und er hat einen sehr hohen IQ. Trotzdem macht er sehr viele Rechtschreibfehler. In geübten sowie ungeübten Diktaten mehr als 15 Fehler. Lesen ist o.k. Textverständnis problemlos. Jetzt hat uns seine Lehrerin angerufen und uns geraten, Niklas auf jeden Fall Ausserschulisch fördern zu lassen, da er sonst seine "LRS" nicht mehr auffangen könne. Sie sagt auch, dass er permanent seinen Tischnachbarn stört und nicht so reges Interesse am Unterricht zeigt. Niklas sagt zu Hause oft, er sei furchtbar aufgeregt vor den Diktaten und es sei ihm langweilig in der Schule. Jetzt wissen wir überhaupt nicht mehr, was wir machen sollen. Der Psychologe hat uns klar geraten, Niklas nicht weiter von Pontius nach Pilatus zu schleppen und die Lehrerin rät mittlerweise zu der Wiederholung der 3. Klasse.
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Liebe Grüße Leona

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Kurz vorgestellt

Unsere LRS-Beratungsstelle wurde 1989 als Arbeitsgruppe der sprachwissenschaftlichen Abteilung des Germanistischen Instituts der RWTH Aachen gegründet.


Seit 1994 ist sie beim Amtsgericht Aachen als gemeinnütziger Verein registriert und seit 1995 vom Jugendamt der Stadt Aachen offiziell als Träger der freien Jugendhilfe anerkannt.

Unsere Angebote

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