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Kurz vorgestellt
Unsere LRS-Beratungsstelle wurde 1989 als Arbeitsgruppe der sprachwissenschaftlichen Abteilung des Germanistischen Instituts der RWTH Aachen gegründet.
Seit 1994 ist sie beim Amtsgericht Aachen als gemeinnütziger Verein registriert und seit 1995 vom Jugendamt der Stadt Aachen offiziell als Träger der freien Jugendhilfe anerkannt.
Unsere Angebote
Die Ursache für die Leseschwäche (Analphabetismus) wird noch immer beim "Auge" gesucht. Weil aber die Frage, ob es "blinde Legastheniker" gibt, übereinstimmend verneint worden ist, stellt sich die Frage nach der Ursache völlig neu. Dazu habe ich eine Geschichte verfaßt. Wer sie aufmerksam liest, findet leicht die Lösung.
Der „Schriften-Erfinder“ - Was genau muß er
eigentlich können?
Eine ganz und gar unplausible Geschichte?
Wir schreiben das Jahr 3051. In einer einsamen Höhle
leben zwei Brüder und eine Frau in dritter Generation nach
dem vernichtenden Meteoriteneinschlag im Jahre 2999.
Sie sprechen noch immer die deutsche Sprache, die sie
von ihren inzwischen verstorbenen Müttern und Vätern
schon von Kindesbeinen an gelernt haben. Bernd und
Tobias haben niemals Geschriebenes zu Gesicht bekom-
men. Sie können also weder lesen noch schreiben.
Tobias ist auf der Jagd und Angelika sucht im nahegele-
genen Wald nach Pilzen.
Bernd muß vor Eintritt der Dunkelheit auf dem Berggipfel
noch Brennholz sammeln. Aber viel lieber möchte er aus
dem Tal eine rote Rose holen, denn Bernd ist verliebt in
Angelika. Beides zu tun ist heute nicht mehr möglich.
Also überlegt er, wie er seinem Bruder, den er als ersten
zurückerwartet, vermitteln könne, für ihn die Rose aus
dem Tal zu holen.
ROSE. Bernd spricht das Wort mit Bedacht. Aber wie soll
ich es nur „aufschreiben“?
Er wiederholt - dabei laut sprechend - das Wort mehrfach,
nimmt dabei eher zufällig einige Holzstäbe zur Hand und
beginnt das Wort zu „schreiben“. Weil er nun aber noch
nie zuvor „geschrieben“ hat, versucht Bernd das Wort
„ROSE“ mit kurzen Holzstäben zu „legen“.
Bernd ist ein gescheiter junger Mann und kommt zu
nebenstehendem Ergebnis „I - / =“
Das Wort ROSE hat er mit 4 "Geheimzeichen" (aus unserer Sicht) gelegt.
Er spricht das Wort „ROSE“ sehr langsam aus und zeigt
zugleich auf das jeweilige „Geheimzeichen“. Er ist zufrie-
den mit seiner „Erfindung“. Bedenken kommen ihm nur
deshalb, weil er nicht sicher ist, ob sein Bruder Tobias nun
auch mit seiner „Erfindung“ etwas anfangen kann.
Bernd hat Glück. Gerade in diesem Augenblick erscheint
Tobias schon vorzeitig mit einem prächtigen Hasen auf der
Schulter. Das Abendbrot ist gesichert.
Tobias wirft einen prüfenden Blick auf die „Erfindung“. Aber
er kann mit den gelegten Zeichen nichts anfangen, bis ihm
schließlich Bernd zu Hilfe kommt und ihm die einzelnen
„Wunderzeichen“ „I - / =“ erläutert.
Tobias ist fasziniert von der Erfindungsgabe seines Bru-
ders und versteht sofort die Bedeutung der Botschaft. Aber
bevor er sich auf den Weg ins Tal macht, um für seinen
Bruder die Rose zu holen, schaut er schmunzelnd zu ihm
hinüber, verschiebt dann unvermittelt das letzte (rechte)
Zeichen nach links „ = I - / “ und verschwindet ins Tal.
Aufmerksam betrachtet Bernd die „Geheimzeichen“ in
ihrer neuen Anordnung. Augenblicke später strahlen seine
Augen und sein fröhliches Lachen begleitet seinen Bruder
auf dem Weg ins Tal - zu den Rosen.
+++
Über welche Fähigkeit muß der Schriftenerfinder (und dessen Bruder) verfügen?
Helmut H e i n z
H. Heinz schrieb am 13. Juli 2007 um 11:40 Uhr zum Thema: LRS-Ursache: Der Schriftenerfinder gibt die Lösung
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Die Ursache für die Leseschwäche (Analphabetismus) wird noch immer beim "Auge" gesucht. Weil aber die Frage, ob es "blinde Legastheniker" gibt, übereinstimmend verneint worden ist, stellt sich die Frage nach der Ursache völlig neu. Dazu habe ich eine Geschichte verfaßt. Wer sie aufmerksam liest, findet leicht die Lösung.
Der „Schriften-Erfinder“ - Was genau muß er
eigentlich können?
Eine ganz und gar unplausible Geschichte?
Wir schreiben das Jahr 3051. In einer einsamen Höhle
leben zwei Brüder und eine Frau in dritter Generation nach
dem vernichtenden Meteoriteneinschlag im Jahre 2999.
Sie sprechen noch immer die deutsche Sprache, die sie
von ihren inzwischen verstorbenen Müttern und Vätern
schon von Kindesbeinen an gelernt haben. Bernd und
Tobias haben niemals Geschriebenes zu Gesicht bekom-
men. Sie können also weder lesen noch schreiben.
Tobias ist auf der Jagd und Angelika sucht im nahegele-
genen Wald nach Pilzen.
Bernd muß vor Eintritt der Dunkelheit auf dem Berggipfel
noch Brennholz sammeln. Aber viel lieber möchte er aus
dem Tal eine rote Rose holen, denn Bernd ist verliebt in
Angelika. Beides zu tun ist heute nicht mehr möglich.
Also überlegt er, wie er seinem Bruder, den er als ersten
zurückerwartet, vermitteln könne, für ihn die Rose aus
dem Tal zu holen.
ROSE. Bernd spricht das Wort mit Bedacht. Aber wie soll
ich es nur „aufschreiben“?
Er wiederholt - dabei laut sprechend - das Wort mehrfach,
nimmt dabei eher zufällig einige Holzstäbe zur Hand und
beginnt das Wort zu „schreiben“. Weil er nun aber noch
nie zuvor „geschrieben“ hat, versucht Bernd das Wort
„ROSE“ mit kurzen Holzstäben zu „legen“.
Bernd ist ein gescheiter junger Mann und kommt zu
nebenstehendem Ergebnis „I - / =“
Das Wort ROSE hat er mit 4 "Geheimzeichen" (aus unserer Sicht) gelegt.
Er spricht das Wort „ROSE“ sehr langsam aus und zeigt
zugleich auf das jeweilige „Geheimzeichen“. Er ist zufrie-
den mit seiner „Erfindung“. Bedenken kommen ihm nur
deshalb, weil er nicht sicher ist, ob sein Bruder Tobias nun
auch mit seiner „Erfindung“ etwas anfangen kann.
Bernd hat Glück. Gerade in diesem Augenblick erscheint
Tobias schon vorzeitig mit einem prächtigen Hasen auf der
Schulter. Das Abendbrot ist gesichert.
Tobias wirft einen prüfenden Blick auf die „Erfindung“. Aber
er kann mit den gelegten Zeichen nichts anfangen, bis ihm
schließlich Bernd zu Hilfe kommt und ihm die einzelnen
„Wunderzeichen“ „I - / =“ erläutert.
Tobias ist fasziniert von der Erfindungsgabe seines Bru-
ders und versteht sofort die Bedeutung der Botschaft. Aber
bevor er sich auf den Weg ins Tal macht, um für seinen
Bruder die Rose zu holen, schaut er schmunzelnd zu ihm
hinüber, verschiebt dann unvermittelt das letzte (rechte)
Zeichen nach links „ = I - / “ und verschwindet ins Tal.
Aufmerksam betrachtet Bernd die „Geheimzeichen“ in
ihrer neuen Anordnung. Augenblicke später strahlen seine
Augen und sein fröhliches Lachen begleitet seinen Bruder
auf dem Weg ins Tal - zu den Rosen.
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Über welche Fähigkeit muß der Schriftenerfinder (und dessen Bruder) verfügen?
Helmut H e i n z
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