Schock am Samstagvormittag

Hallo, aus aktuellem und vor allem geschockten Anlass bin ich in diesem Forum gelandet. Es flatterte ein Brief der Realschule meines Sohnes ins Haus mit der Mitteilung, daß am folgenden Dienstag mein Sohn und noch ein paar andere Schüler auf LRS getestet werden sollen und die Schule um mein Einverständnis bittet. Wie verhält man sich in einer solchen Situation?? Denn ich bin der Meinung. daß mein Sohn kein LRS Problem hat. Gut, er liest zwar nicht gern, aber das was er macht macht er gut. Doch dies sieht die Deutschlehrerin anders. Dabei ist er erst seit 3 Wochen auf dieser Schule.
Ich habe schon alles ausprobiert ihm das Lesen schmackhaft zu machen, mit Nachhilfe (Lernstudio Babarossa, was keine geeignete Institution ist. Nach einem Jahr waren seine Noten auch nicht besser. Rausgeschmissenes Geld). Was soll man noch in so einer Situation machen?? Dem Test zustimmen?? Ich habe Zweifel, was dieser Test bringen soll?? Die Kinder werden doch nur auf ein Abstellgleis verfrachtet, wenn sich bestätigt, daß sie LRS haben. Was tuen denn die Lehrer dafür, um den Kindern zu helfen??

Eine etwas verzeifelte Mutter

Lösung bedeutet zu schon wörtlich nicht, dass man immer wieder noch etwas dazugibt oder dazumacht. Zur Lösung muss man sich sich von etwas LÖSEN.
Wenn wir aber immer wieder noch etwas draufpacken, nehmen logischerweise die Belastungen zu, und das bremst einen immer mehr aus. Sie können ja ganz gut beobachten, wie die Maßnahmen Ihrem Kind immer deutlicher sagen "So kann es auf keinen Fall gehn! Auf diesem Weg unterwerfen wir uns zwar dem, was man verlangt, aber es wächst nicht unser Können sondern das Nichtkönnen dabei."
Wenn Sie Kinder beobachten, bei denen es klappt, erkennen Sie leicht, dass die eine andere innere Einstellung, eine andere Vorstellung von sich, ihren Möglichkeiten und dem Leben haben. Wie kommt man zu dieser Einstellung?
Sie können wiederum beobachten, dass man immer mehr das Gegenteil des Gewünschten erreicht, wenn man den päd. Standardweg von Sich-Mühe-geben, Sich-anstrengen, Nicht-locker-lassen usw. geht. Wer sich Mühe gibt, kriegt sie, wer sich anstrengt, ist angestrengt und wer nicht locker lässt, ist immer verspannt. Die "neue Ich-kann-Schule" zeigt einfache, praktische Lösungswege aus dieser künstlichen päd. Sackgasse. Es geht immer darum, für Persönlichkeitswachastum zu sorgen, denn starken Persönlichkeiten gelingt leicht, was schwache bei aller Schinderei nie erreichen. In "LegastheNIE" finden Sie noch ein Beispiel, wie ein 7-jähriges Mädchen, das von seiner Lehrerin nicht verstanden und täglich blamiert wurde, seine Lehrerin erfolgreich beeinflusst und geändert hat auf ganz feine Weise. Vielleicht probieren Sie und Ihr Sohn auch ihre Geisteskraft, es ist hoch motivierend, zu entdecken, dass man gerade aus der schwächsten Position heraus mehr Einfluss haben kann als alle anderen. Ich grüße herzlich.
Franz Josef Neffe