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Probleme beim Lesen und Schreiben

Gast , 16.12.2005 10:06
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Gast

Hallo, ich fühle mich ziemlich allein gelassen. Meine Tochter ist im 4. Schuljahr und hatte von Anfang an
große Probleme beim Schreiben und Lesen. Vor 18 Monaten wurde sie getestet und es läge keine LRS vor. Dabei wurde auch ein Intelligenztest durchgeführt. Demnach ist sie nicht fähig. Sie lag im Bereich von 90
( IQ-Wert ). Es wäre ein pädagogisches Problem und kein Förderungsproblem. In Mathe ist sie durchschnittlich, 3. Selber merke ich aber, dass sie in Bereichen der Wahrnehmung, z.B. auditiv Defizite aufweist ( Schwümmen, Milone statt Melone , reisen statt reißen etc. )Mal kann sie Sachen und dann entfällt ihr wieder manches.
Soll ich mir jetzt einfach sagen ,sie kann es einfach nicht leisten oder soll ich versuchen sie doch zu fördern oder Hilfe zu bekommen.Ich bin da sehr hilflos.

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Gast

Es wäre schön, wenn wir soweit kämen, daß die päd. Profis nicht aufhören, wenn sie das Problem benennen konnten, sondern dann sollten sie doch eigentlich erst anfangen.
Wer schwere Aufgaben lösen will, muß als erstes dafür gestärkt werden. Babys können keine Zentnersäcke schleppen, auch wenn man es noch so oft und mit noch so tollen Methoden mit ihnen übt.
Darum entlaste ich Kinder, wenn ich ihnen helfen soll, als erstes immer total.
Dann brauchen sie jemand, der das Leben verstanden hat und weiß, daß viel mehr in ihnen steckt, als es den Anschein hat. Sehen was schon da ist, kann jeder Depp, die Fähigkeiten voraussehen, die sich noch entwickeln sollen, das sollte an sich die Kernaufgabe jedes guten Pädagogen sein. Da die Pädagogen diese wichtige Aufgabe verschlafen haben, empfehle ich oft den Eltern, sie zunächst zu übernehmen Spüren Sie nach den Talenten Ihres Kindes, ganz besonders nach denen, die es angeblich nicht haben soll! Die sind bestimmt alle da. Und unter guten, menschlichen Bedingungen kommen sie auch raus und wachsen.
Als drittes brauchen sie das Vorbild eines Menschen, der verstanden hat, um was es geht, und der darum Ruhe ausstrahlen kann. So verschaffe ich mir einen Überblick immer mit den Kindern in der ASrt, daß ich mir von ihnen helfen lasse. Wir finden z.B. einen Überblick über die Rechtschreibprobleme im Inhaltsverzeichnis des Sprachbuches. Da stehen z.B. unter "Rechtschreiben" 12 Punkte und ich frage "Kannst Du in 1 Jahr 12 Sachen richtig schreiben lernen? - Das kannst Du doch in 1 Stunde! - Was machst Du nur die viele Zeit, die übrig bleibt, wenn Du es kannst? ...."
Dann schauen wir uns die ersten RS-Regeln im Duden an, aber erst wenn wir uns in den - GUTEN - Zustand versetzt haben, in dem wir es wiedererleben wollen. Solange ich mich schlecht fühle, lerne ich keinen Buchstaben, da würde sich das Gedächtnis zum Gelernten das schlechte Gefühl merken und ich müßte es ein Leben lang in mir mit herumtragen.
Wenn ich mein Wachsen spüre und mich gut fühle, dann geht Lernen viel leichter und schneller und besser und dadurch fühle ich mich bald noch besser. Ich brauche als wichtige Hilfe eigentlich nichts weiter als jemand, der mir genau vormacht, wie es geht, und jemand, der an mich glaubt und mich immer wieder auf meine Stärken und ihre Pflege aufmerksam macht.
Die Profis sind heute dumm genug, sich fast nur um die Schwächen zu sorgen. Deswegen kommen auch immer mehr Schwächen zu ihnen und werden immer noch größer ..... - das haben sie davon.
Was Sie als "auditive Probleme" angeführt haben, habe ich bei fast allen Kindern als Angstprobleme gefunden, als Zeichen, daß sie sich bedroht fühlen und bei niemand wirklich Rückhalt haben. Ich würde heute Ihr Kind erst einmal umarmen oder ihm die Hand geben und ihm sagen "Ich stehe zu Dir, Du kannst Dich drauf verlassen. Wir lösen das Problem, ich zeig Dir, wie es geht. Ich bin sicher, Du kannst es. Du wirst sehen, Du kannst es sogar ziemlich gut."
Und ganz egal, ob ich nun Lehrer oder Vater bin Was könnte mir selber Besseres passieren, als daß ich die Gelegenheit beim Schopf packe und endlich selber vorbildhaft rechtschreiben lerne, damit das Kind vor Augen hat ES GEHT! ?
Auch als Mutter können Sie Wunderbares erleben, wenn Sie sich darauf einlassen, mit Ihrem Kind gemeinsam zu lernen. Dabei erLEBen Sie nämlich immer was, während in der Schule höchstens noch was zu erSCHULen ist.
Sagen Sie Ihrer Tochter bitte, daß ich glaube, daß sie mit ihrem so feinen Gefühl ganz wunderbare Geschichten mit ganz richtigen Worten schreiben kann. Mich interessieren ihre Fähigkeiten sehr und wenn sie mir eine klitzekleine Geschichte mailt, dann beweise ich ihr mit dieser Geschichte, daß sie ein Genie ist.
Ich wünsche alles Gute und grüße herzlich.
Franz Josef Neffe

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Gast

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Unsere LRS-Beratungsstelle wurde 1989 als Arbeitsgruppe der sprachwissenschaftlichen Abteilung des Germanistischen Instituts der RWTH Aachen gegründet.


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